Kalender

NFL 09/07 00:20 1 GB Packers vs PHI Eagles - View

Resultate

NFL 01/21 01:15 203 [14] GB Packers v SF 49ers [4] L 21-24
NFL 01/14 21:30 205 [14] GB Packers v DAL Cowboys [2] W 48-32
NFL 01/07 21:25 18 [22] CHI Bears v GB Packers [19] W 9-17
NFL 01/01 01:20 17 [21] GB Packers v MIN Vikings [20] W 33-10
NFL 12/24 18:00 16 [21] GB Packers v CAR Panthers [32] W 33-30
NFL 12/17 18:00 15 [21] TB Buccaneers v GB Packers [17] L 34-20
NFL 12/12 01:15 14 [17] GB Packers v NY Giants [28] L 22-24
NFL 12/04 01:20 13 [1] KC Chiefs v GB Packers [3] W 19-27
NFL 11/23 17:30 12 [24] GB Packers v DET Lions [2] W 29-22
NFL 11/19 18:00 11 [21] LA Chargers v GB Packers [27] W 20-23
NFL 11/12 18:00 10 [26] GB Packers v PIT Steelers [7] L 19-23
NFL 11/05 18:00 9 [24] LA Rams v GB Packers [27] W 3-20

Wikipedia - Green Bay Packers

Die Green Bay Packers sind ein American-Football-Team der National Football League (NFL) aus Green Bay, Wisconsin. Die Mannschaft spielt in der National Football Conference (NFC) in der Northern Division. 1919 wurden die Packers gegründet und traten 1921 der American Professional Football Association (APFA), der späteren NFL bei. Nach den Arizona Cardinals und den Chicago Bears sind sie damit das drittälteste Mitglied der NFL. Da die Bears und die Packers seit ihrem ersten Aufeinandertreffen in derselben Division spielen, besteht zwischen den beiden Teams die längste Rivalität in der Geschichte der NFL.

Die Green Bay Packers sind das einzige Team im US-Profisport, das nicht Eigentum eines einzelnen Besitzers ist, sondern mehr als 360.000 Anteilseignern gehört. Die Green Bay Packers sind darüber hinaus das älteste Team, das noch immer an seinem Gründungsort spielt. Zudem ist die Spielstätte der Packers, das 1957 eröffnete Lambeau Field, das älteste Stadion der NFL.

Mit 13 Meisterschaften konnten die Packers bisher die meisten Titel in der Geschichte der NFL gewinnen, davon neun Titel vor der Super-Bowl-Ära und vier Super Bowls. Zuletzt gewannen die Packers 2010 den Super Bowl XLV. Die Trophäe des Super Bowls ist nach dem ehemaligen Trainer der Packers, Vince Lombardi, benannt.

History

1919 bis 1929 – Gründungsjahre

Die Green Bay Packers wurden am 11. August 1919 von Curly Lambeau und George Whitney Calhoun, einem Sportjournalisten der Green Bay Press-Gazette, gegründet. Lambeau war als Expedient bei der Indian Packing Company tätig, als er 1919 seinen Arbeitgeber um 500 US-Dollar bat, um für ein Footballteam Ausrüstungsgegenstände erwerben zu können. Die Firma investierte das Geld, mit der Bedingung, dass das Team nach der Firma benannt werden sollte. Die Gründung der Mannschaft war dabei eine eher ruhige, fast unbedeutende anmutende Angelegenheit, da die Green Bay Press-Gazette erst zwei Tage später, am 13. August 1919, zum ersten Mal über die neugegründete Footballmannschaft in Green Bay berichtete, wobei in dem Bericht von den Indians als auch Packers berichtet wurde. Weitere zwei Tage später, am 15. August, benutzte die Gazette aber bereits nur den Namen Packers zur Berichterstattung, womit die Green Bay Packers als halbprofessionelles Footballteam entstanden.

Zwei Jahre später, am 27. August 1921, wurden die Packers Mitglied der National Football League (NFL), die erst ein Jahr zuvor als American Professional Football Association (APFA) gegründet worden war. Das erste offizielle Ligaspiel in der Team-Geschichte war ein 7:6-Sieg über die Minneapolis Marines am 23. Oktober, vor schon 6.000 Zuschauern. Bis auf solche Ausnahmen, in denen die damalige Spielstätte mehr als ausgelastet wurde, bestimmten allerdings finanzielle Probleme die ersten Jahre des Teams, da z. B. ihr Spielfeld in der ersten Saison 1919 noch keinen Zaun hatte, also jeder einfach direkt am Feld zuschauen konnte und die Packers während der Spiele einen Hut durch die Zuschauerreihen gehen ließen, um Spenden zu sammeln. Unter anderem durch den großen Einsatz von Lambeau und vier weiteren Geschäftsmännern, die insgesamt als die Hungry Five bekannt wurden, konnten jedoch die Geldprobleme geregelt werden. Die Gruppe schaffte es u. a. durch Aktienverkäufe, sogenannte stock sales, die Geldmittel zu erhöhen, das Team 1923 in eine gemeinnützige Organisation, der sogenannten Green Bay Packers, Inc., umzuwandeln und den Green Bay Packers Board of Directors zu etablieren. Mit der Umwandlung des Teams in eine gemeinnützige Organisation, wurde der Grundstein für die bis heute einmalige Besitzstruktur in den amerikanischen Ligen begründet: die Mannschaft gehört den Fans. Durch die gemeinnützigen Spenden der lokalen Geschäftsführer und der Fans waren die Packers finanziell erstmal gerettet. Spielerisch hatte sich die Mannschaft ihre ersten NFL-Sporen durch das Erreichen von immer positiven Bilanzen bereits verdient. Nachdem man im ersten Jahr der Ligazugehörigkeit drei von sechs Spielen gewann, im zweiten Jahr eine Bilanz von vier Siegen, drei Niederlagen und Unentschieden aufwies, konnte man in den folgenden Jahren immer mindestens sechs Spiele gewinnen. Unter Lambeau, der seit der Gründung der Mannschaft sowohl Spieler als auch ihr Trainer war, entwickelten sie sich in den nächsten Jahren zu einer starken Mannschaft. Er verwendete dabei schon früh den Vorwärtspass als Angriffswaffe und verfeinerte dieses Passspiel in den folgenden Jahren immer weiter. Dass die Packers bis dahin ein solides Fundament aufgebaut hatten, zeigte sich 1927 bei einem League Meeting, als die NFL auf Anraten vom Ligapräsidenten Joe Carr drastisch von 22 auf zwölf Teams reduziert wurde. Den Schritt erklärte Carr damit, dass nur die finanziell gesunden Teams, von denen es nicht sehr viele gab, für den Erfolg der Liga wichtig waren. So bekamen nur noch Klubs mit solidem Etat eine Lizenz für die NFL. Neben den Metropolen Chicago und New York gehörte zu den verbliebenen Städten eben auch der kleine Ort Green Bay.

1929 bis 1934 – Die ersten Titel

Da die Packers zum Ende der 20er Jahre eine stabile finanzielle Lage aufwiesen, konnten sie 1929 Spieler wie Mike Michalske, John McNally oder Cal Hubbard, die später allesamt in die Hall of Fame aufgenommen wurden, nach Green Bay holen. Zu dieser Zeit gab es jedoch noch keinen NFL Draft und jeder Spieler konnte bei jeder Mannschaft seiner Wahl einen Vertrag unterschreiben. Lambeau hatte jedoch einen guten Blick für talentierte Spieler und holte diese in seine Mannschaft. In den Anfangsjahren wurde der Meister in der NFL auch noch nach dem Tabellenstand am Ende der Saison ermittelt, wie es heutzutage im Fußball gang und gäbe ist. Nachdem die Packers 1927 noch knapp hinter den New York Giants den 2. Platz belegt hatten, gewannen sie im Jahre 1929 den ersten Titel. Zusammen mit Arnie Herber, der sich den Packers 1930 anschloss und die Spielposition von Lambeau übernahm, konnten sie ihren Titel 1930 und 1931 verteidigen. In dieser Zeit waren die Packers 29 Heimspiele in Folge ungeschlagen, was bis heute (2018) ein Rekord in der NFL ist. Sie sind bis heute (2024) auch das einzige Team in der NFL, das drei Meistertitel in Folge erringen konnte. Den Packers sollte dies zwischen 1965 und 1967 ein zweites Mal gelingen.

1935 bis 1945 – Die „Don-Hutson-Ära“

Schaubild der chair-Route, einer Laufroute für Receiver, die von Hutson entwickelt wurde

Nachdem man in der Saison 1932 noch die meisten Siege in der Liga erzielen konnte, musste man 1933 und 1934 im Mittelfeld der Liga ausharren. 1935 kam mit Don Hutson der erste moderne Wide Receiver, der überwiegend zum Fangen von Pässen eingesetzt wurde und der mehr als 1.000 Yards Raumgewinn in einer Saison mit Passfängen erzielte, zu den Green Bay Packers. Dass Hutson in die NFL gekommen ist, ist eher einem Zufall zu verdanken. Er selbst hatte nicht daran gedacht, nach seinem College-Abschluss an der University of Alabama Profi-Football zu spielen. Dies lag daran, dass es in den Südstaaten keine NFL-Teams gab und dadurch keine Berichterstattung über die NFL stattfand. Der Informationsfluss andersherum funktionierte jedoch besser und Lambeau holte den mit 80 Kilo schmächtigen Hutson nach Green Bay. Mit ihm und Herber als Passgeber waren Lambeau und die Packers wieder ein Spitzenteam in der NFL und hatten die am meisten gefürchtete und dynamischste Offensivewaffe in ihren Reihen. Lambeau als Head Coach befeuerte wie zu seinen Zeiten als Spieler den Spielstil über das Passen und gilt damit als Architekt des Passspiels. Zudem machte er Hutson zum ersten echten Split End der NFL und positionierte ihn weit an den Außenseiten der Line of Scrimmage, anstatt wie ein üblicher End direkt neben der Offensive Line. Damit wurde die Defense auseinandergezogen und Hutson konnte dadurch in der Liga mit Schnelligkeit und Beweglichkeit brillieren. Zum ersten Mal wurden die damaligen Defensive Backs mit einem Receiver konfrontiert, der die 100 Yards in 9,8 Sekunden lief und in diesem Tempo bis dahin noch nicht gesehene Körpertäuschungen vollführen konnte und damit die heute komplett alltäglichen Receiving-Routen zum Leben erweckte. Schon zu seiner Collegezeit entwickelte er nach seiner wegweisenden Idee gemeinsam mit Dixie Howell, dem Halfback und Passgeber der Crimson Tide (vom Quarterback war damals noch keine Rede), geplante Routen, die der Passempfänger auf dem Spielfeld abläuft. Mit Absprache des Passgebers lief er so seine kreierten Routen, z. B. eine sogenannte chair-Route, nach dem heutigen Spielverständnis eine Out-Route gefolgt von einer Fly-Route und nahm dabei dem vom Passgeber geworfenen Ball auf. Diese Wege und Manöver waren für die damaligen Cornerbacks nur schwer zu verteidigen, weshalb es Hutson öfter als den anderen damaligen Spielern gelang, den Ball zu fangen und Touchdowns zu erzielen. Eine weitere Besonderheit des damaligen Packersspiels war es, dass Lambeau den Wert von Spezialisten erkannte. Nach der üblichen Spielweise hätte Hutson eigentlich als Defensive End gespielt und hätte gegen Spieler gespielt, die 20 Kilogramm schwerer waren und die ihn somit leicht umgerannt hätten. So wurde Hutson von Lambeau als Safety eingesetzt, um ihn einerseits etwas zu schonen und anderseits mögliche gegnerische geworfene Pässe der Gegner abzuwehren oder selbst zu fangen. Mit diesen Möglichkeiten konnten die Packers in den nächsten Jahren viermal in das NFL-Endspiel einziehen. 1936 spielten sie zum ersten Mal mit Hutson im Endspiel und besiegten darin die Boston Redskins mit 21:6. In den Jahren 1939 und 1944 folgten zwei weitere Titelgewinne. 1939 mussten sich die New York Giants mit 27:0 geschlagen geben, 1944 besiegten sie die Giants erneut. Das Spiel endete 14:7. Zuvor ging das erste Endspiel gegen die Giants im Jahr 1938 mit 17:23 verloren.

Don Hutson Center

Bei seinem Rücktritt 1945 hielt Hutson alle wichtigen Rekorde in der NFL und bei den Packers, die sich auf das Fangen der Bälle bezogen. Mit 825 Punkten hatte er auch damals die bis dahin meisten Punkte erzielt. Sein Rekord von 99 gefangenen Touchdowns während einer Laufbahn wurde erst 44 Jahre später von Steve Largent gebrochen. Von den damals aufgestellten Rekorden sind einige bis heute noch gültig (Stand: Saisonende 2018). So hat er bis heute für Green Bay die meisten Touchdowns erzielt, hat mit 29 Punkten die meisten Punkte in einem Viertel erzielt oder hat achtmal die Liga mit den meisten receptions in einer Saison, also den Ballfängen, angeführt. Durch seine Leistungen kann Hutson dadurch als der Urvater der modernen Wide Receiver betrachtet werden, da er in den 30er und 40er Jahren, als das Passspiel nichts anderes war als ein Verzweiflungsakt, die Liga mit seinen Touchdowns revolutionierte. Er war der erste moderne Receiver und darf mit Fug und Recht in einem Atemzug mit Babe Ruth genannt werden, der Home Runs schlug, als die Liga das Konzept noch gar nicht erfasst hatte. Er machte das gleiche mit Touchdown-Receptions und fing mehr Touchdowns durch die Luft als andere Teams insgesamt. Seine Trikotnummer (#14) ist die erste Nummer in der Geschichte der Packers, die nicht mehr vergeben wurde. Eine 1994 erbaute Trainingshalle der Packers trägt seinen Namen: Don Hutson Center.

1946 bis 1958 – Der Absturz

Nach dem Rücktritt von Hutson nach der Saison 1945 begann die erste Talfahrt der Packers, die Lambeau als Trainer und General Manager des Teams nicht aufhalten konnte. Das Team verpasste von 1946 bis zur Verpflichtung von Vince Lombardi nach der Saison 1958 jedes Jahr die Play-offs. Da diese Talfahrt 1946 noch nicht absehbar war, kaufte Lambeau mit Zustimmung des Board of Directors in dem Jahr die Rockwood Lodge, ein Trainingsgelände, auf dem die Spieler und deren Familien während der Trainingszeit leben konnten. Rockwood Lodge, das 15 Meilen nordöstlich von Green Bay lag, war bis 1949 die Trainingsstätte der Packers und gleichzeitig auch die erste eigenständige Trainingsanlage in der Geschichte des Profifootballs. Allerdings war die Trainingsanlage nicht unumstritten, da die Anschaffung der Lodge sehr kostspielig war und etwa 25 % des Jahresbudget verschlang, den Fans damals zu weit von Green Bay lag und der eigentliche Übungsplatz aufgrund des extrem harten Bodens schlecht zum eigentlichen Trainieren war. Zudem belastete das Gelände die Packers weiter finanziell sehr stark, wodurch sie wieder wirtschaftlich in Schwierigkeiten gerieten, da zum einen das damalige City Stadium, die Heimstätte der Packers seit 1925, bautechnisch und wirtschaftlich überholt war und zum anderen es mit der neugegründeten All-America Football Conference (AAFC) ab 1946 eine Konkurrenzliga zur NFL gab, deren Mannschaften neu gedrafteten und schon erfahrenen Spielern wesentlich mehr Gehalt bezahlten. Diese Kostensteigerung spürten auch die Packers, da sich z. B. Johnny Strzykalski und Ernie Case, die Erstrunden Draft-Picks der Packers von 1946 und '47, entschieden, bei den San Francisco 49ers, bzw. den Baltimore Colts zu spielen.

Schaubild der Notre Dame Box, einer Formation der Offense, die großen Erfolg im College Football bei den Notre Dame Fighting Irish und in der NFL bei den Green Bay Packers der 1920er und '30er hatte

Die finanziellen Engpässe und die Tatsachen, dass Lambeau auf dem Spielfeld einerseits erst ab 1947 die damals moderne T-Formation spielen ließ und somit sehr spät von der Notre Dame Box abließ, einer Variation der Single-Wing Formation, die Lambeau während seiner Zeit bei Notre Dame kennen und schätzen gelernt hatte. Zum anderen änderte sich abseits des Feldes sein Fokus auf die Mannschaft. So verbrachte er die Off-Season nicht zusammen mit dem Team, sondern hielt sich in Kalifornien auf. Die schlechte finanziellen Lage und schlechten Trainingsbedingungen wirkten sich auch auf das Spielfeld aus. So schafften die Packers 1946 und 1947 mit 6-5, bzw. 6-5-1 noch eine positive Bilanz, aber schon 1948 beendete man die Saison mit einer negativen Bilanz von 3-9. In den 28 Jahren unter der Leitung von Lambeau, war es erst das zweite Mal, dass die Packers mehr Niederlagen als Siege in einer Saison hatten. 1949 konnte man sogar nur zwei Siege erzielen, was innerhalb des Franchise zu großen Problemen und Spannungen führte. Die finanzielle Lage war so dramatisch, dass Lambeau 1949 sein Gehalt und das Gehalt des Teams kürzte. Da das noch nicht ausreichte, um alle Verpflichtungen zu erfüllen, nutzte er den Anlass, um ein Angebot von vier möglichen Investoren vorzubringen, die insgesamt 200.000 US-Dollar bezahlt hätten. Als Voraussetzung wurde dafür jedoch gesehen, dass die Mannschaft vom öffentlichen in einen privaten Besitz überführt worden wäre. Dieses Angebot wurde jedoch vom Board of Directors abgelehnt. Stattdessen legten Lambeaus Gegner im Board of Directors ihn einen neuen Vertrag vor, mit dem er alle Autoritäten außerhalb des Spielfeldes verloren hätte.

Da er diesen Vertrag nicht unterschrieb, kam erst am 1. Februar 1950 neue Bewegung in die Trainerdiskussion. An dem Tag unterschrieb Lambeau einen neuen Vertrag als Trainer bei den Chicago Cardinals, womit nach 31 Jahren und 228 Siegen, 106 Niederlagen, 22 Unentschieden und sechs NFL-Meisterschaften eine Ära in Green Bay endete. Eine Woche zuvor brannte Rockwood Lodge, das hauptsächlich aus Holz bestand, noch bis heute aus ungeklärten Ursachen komplett ab. Das Geld, das die Packers daraufhin von der Versicherung bekam, löste die finanzielle Not der Packers größtenteils auf und stellte sicher, dass die Mannschaft in Green Bay bleiben konnte. Mit einem zusätzlichen stocksale, also einen Aktienverkauf, der 1950 zum dritten Mal bei den Packers standfand und etwas mehr als 100.000 US-Dollar einbrachte, sicherte man den Spielbetrieb für die nächsten Jahre. Spielerisch konnte jedoch die Talfahrt auch unter den neuen Trainern Gene Ronzani und Lisle Blackburn nicht gestoppt werden, da man in keiner dieser Saisons mehr Siege als Niederlagen erreichte. Zudem wurde die Stadt von der Liga dazu gedrängt, entweder ein neues Stadion zu bauen oder die Packers zu verlieren, da das alte City Stadium seit den 1940ern nicht mehr den Anforderungen der NFL genügte. So wurde 1957 das in knapp einem Jahr gebaute New City-Stadium neu eröffnet. Später wurde das Stadion zu Ehren des Packersgründers Curly Lambeau in Lambeau Field umbenannt. Die Zuschauer sahen in den ersten zwei Spielzeiten jedoch nur zwei Siege in dem Stadion. Der Tiefpunkt war 1958 erreicht, als die Packers ihre schlechteste Saison ihrer Geschichte unter Trainer Ray McLean mit einer Bilanz von 1-10-1 spielten. Da sich die Management-Methoden bei den NFL-Teams professionalisierten und die Zukunft des Sports augenscheinlich in den großen Städten lag, war für den Provinzmarkt Green Bay nach der schlechtesten Saison ihrer Geschichte die Auflösung eine realistische Option.

1959 bis 1967 – Die „Vince-Lombardi-Ära“

Die Verpflichtung von Vince Lombardi am 2. Februar 1959 als Head Coach und General Manager markierte einen Wendepunkt. Zuvor war Lombardi, zusammen mit Tom Landry, der später Head Coach der Dallas Cowboys wurde und dabei oft gegen die Packers spielte, Assistant Coach der New York Giants und galt als einer der kreativisten Köpfe seiner Zunft mit Hang zu radikalen Neuerungen. In Green Bay konnte Lombardi sofort seine Coaching-Philosophie umsetzen und formte innerhalb von nur drei Jahren aus einer Randnotiz einen NFL-Champion. Diese Philosophie bestand aus einem autoritären Stil, der aber auch Selbstständigkeit förderte. Dieser Umstand zeigte sich zum Beispiel beim extremen Training, das bei einigen Spielern zu Übelkeit und Bewusstlosigkeit führte. So machte er die Spieler wieder fit und formte aus dem Loser-Team einen Gewinner samt 7-5-Bilanz in seiner ersten Saison. Dabei musste er keine komplette neue Mannschaft nach Green Bay holen, sondern konnte aus bis dahin unscheinbaren Spielern, wie Bart Starr, Jim Taylor, Paul Hornung, Forrest Gregg oder Ray Nitschke wählen. Diese wurden in den Jahren zuvor von den Packers gedraftet und zeigten unter Lombardis Trainingsmethoden wieder ihr bis dahin verborgenes Talent. Bart Starr, der 1956 erst in der 17. Runde an 200. Stelle von den Packers gedraftet wurde, zeigt diese Leistungsentfaltung sehr gut. Anfangs kam er nur hinter Tobin Rote oder Babe Parilli sporadisch zum Einsatz. Erst als Lombardi das Ruder übernahm und Starrs Spielverständnis in Kombination mit dessen Nerven- und Armstärke erkannte, stieg er zum Starting Quarterback auf und beendete erst 1971, aufgrund einer Operation an seinem Wurfarm, seine große Laufbahn. Des Weiteren konnte Lombardi durch seine taktische Tüftelarbeit neue Strategien und Taktiken schnell aufnehmen und bis zur Perfektion verfeinern. Dieses unermüdliche Streben nach Perfektion zeigte sich im Packers Sweep, oder auch bekannt als Lombardi Sweep, einem Spielzug im American Football.

Der Packers Sweep und seine Ausführung

Der Packers Sweep basiert auf einem Sweep, einem Laufspielzug, bei dem einer der Backs zunächst parallel zur Line of Scrimmage Richtung Seitenlinie läuft, um dann hinter den Vorblockern plötzlich die Richtung zu wechseln und in dem freigeblockten Raum nach vorne zu laufen. Der Spielzug wurde beachtenswert, weil die Packers diesen in den 1960er Jahren sehr oft spielten. Lombardi nutzte den Spielzug als Grundlage für den weiteren offensiven Spielplans des Teams. Die Dominanz des Spielzuges und der damit anhaltende Erfolg von Lombardis Mannschaft in den 60ern, festigte den Ruf des Packers Sweep als einer der renommiertesten Spielzüge in der Geschichte des American Footballs.

Ein Schaubild des Packers Sweep gegen eine damals typische 4-3 Defense. Quarterback (QB) Bart Starr nimmt den Ball nach dem Snap und übergibt oder pitcht den Ball zum Halfback (HB), bei dem es sich in der Regel um Paul Hornung handelte.

Den ersten Spielzug, den Lombardi seiner Mannschaft beibrachte, als er in Green Bay ankam, war der Sweep. Er setzte Paul Hornung permanent als Halfback ein und machte ihn dadurch zum vornehmlichen Ball Carrier während des Sweeps. Für den Teamerfolg entwickelte er den Spielzug immer weiter und ließ die Mannschaft den Spielzug immer wieder üben, damit sie ihn perfekt ausführten. Der Spielzug wurde zum Inbegriff von Lombardis Philosophie: „Ein einfacher, von Grund auf solider Spielzug, bei dem die gesamte Mannschaft zusammenarbeitet, um den Ball zu bewegen.“ Obwohl jeder Spieler eine spezielle Rolle ausführen musste, waren die Ausführungen des Centers, des Halfbacks und der beiden Guards als Vorblocker besonders wichtig für den Erfolg des Spielzuges. Die Aufgabe des Centers, die die meiste Zeit von Jim Ringo wahrgenommen wurde, war den Weg des Defensive Tackles oder des Middle Linebacker abzuschneiden, damit keine Verteidiger hinter die Line of Scrimmage kamen und das Play beendet hätten. Diesen Schutz brauchte wiederum Jerry Kramer als rechter Guard, der, wenn der Lauf über die rechte Seite des Spielfeldes ging, diesen Raum für den Ballträger als Vorblocker freimachte. Die schwierigsten Blocks musste Fred „Fuzzy“ Thurston als linker Guard ausführen, da er den ganzen Weg über das Feld als Vorblocker für den Ballträger fungierte. Der linke Guard musste sich auch entscheiden, je nachdem wie die Verteidiger sich verhielten, ob er den Spielzug rechts oder links vom Tight End weiterspielen konnte. Der Ballträger, im Normalfall der Halfback, entschied dann, ob er auch nach innen oder nach außen weiter lief, je nachdem wo mehr Platz war. Der Fullback, welcher im Normalfall von Jim Taylor ausgeführt wurde, Tight End und linke Tackle mussten ebenfalls für den Erfolg des Play ordentlich blocken.

Die Auswirkung

Neun Saisons lang ließ Lombardi den Packers Sweep mit großem Erfolg ausführen, wobei geschätzt wird, dass der Spielzug in den ersten drei Saisons unter Lombardi im Durchschnitt 8,3 Yards Raumgewinn brachte. Insgesamt war der Spielzug jedoch dafür bekannt „four-yards-and-a-cloud-of-dust“ (deutsch für: vier Yards und eine Staubwolke) zu erzielen, das den Packers ermöglichte, die Spieluhr zu kontrollieren, den Ball langsam über das Spielfeld zu bewegen und damit die Defense zu zermürben. Der Erfolg des Spielzugs zeigt sich auch darin, dass die Packers in den Jahren 1960, 1961, 1962, 1965, 1966 und 1967 ihre Conference als erster nach der Regular Season beendeten und damit im Endspiel um die NFL-Meisterschaft mitspielten. Bis auf 1960, als man noch mit 13:17 gegen die Philadelphia Eagles im NFL Championship Game verlor, gewann man die weiteren fünf Endspiele.

Selbst als die Defense versuchte den Spielzug auf neuen Wegen zu stoppen, ließ Lombardi entweder die neue Schwachstelle angreifen oder eine andere Variation des Sweeps wurde ausgeführt. Tom Landry stellte daraufhin seine Defensive Line flexibler auf, um zu verhindern, dass der Läufer ein Cutback, also eine plötzliche Richtungsänderung, ausführt und dadurch durch das freie Loch in der Line zu gelangen. Als Antwort auf Landrys flexible Verteidigung ließ Lombardi andere Laufrouten spielen, um die neue Aufstellung der Defensive Line auszunutzen. Lombardi entgegnete auch andere defensive Anpassungen, indem er zum Beispiel den Sweep über die linke Seite laufen ließ, verschiedene Vorblocker vorlaufen ließ, einen anderen Ball Carrier einsetzte oder ein Passspiel ausführen ließ.

Die anderen Coaches in der Liga hatten großen Respekt vor dem Packers Sweep, obwohl sie einräumen mussten, dass für den Erfolg des Plays zwei Grundvoraussetzungen gegeben sein müssen: sehr gute Spieler und eine perfekte Ausführung. Während seiner Amtszeit spielten für Lombardi drei Offensive Liner (Jim Ringo, Forrest Gregg und Jerry Kramer), zwei Backs (Paul Hornung und Jim Taylor) und ein Quarterback (Bart Starr), die später in die Pro Football Hall of Fame gewählt wurden. Jeder dieser Offensivspieler war maßgeblich am Erfolg des Packers Sweeps und damit der Offense beteiligt. Ringo, Gregg, Kramer und Taylor stellten jeweils die Blocks für Hornung bereit, der dadurch den Sweep laufen konnte. Starr (der als Quarterback das Play dirigierte) und Taylor waren wesentlich, um den Sweep durch verschiedene Läufer oder durch ein Pass zu variieren. Zusätzlich zu den Hall of Famern gehörten zu Lombardis Teams weitere hochkarätige Spieler, wie z. B. All-Pro Fred „Fuzzy“ Thurston, der als linker Guard die schwierigsten Blocks beim Sweep setzen musste oder Ken Bowman, der als Center die Aufgaben von Jim Ringo übernahm, der ab 1964 bei den Eagles spielte.

Nach den NFL-Meisterschaften 1966 und 1967, dass als Ice Bowl bekannt ist, spielten die Packers nach der Vereinbarung zwischen der NFL und AFL ein zusätzlichen Endspiel zur Ermittlung eines „wahren“ Landesmeisters. Die Spiele, die damals noch als AFL-NFL World Championship Game ausgetragen wurden und später als Super Bowl weltweit bekannt wurden, haben beide die Packers gewonnen. Im Nachhinein wurde diese beiden Spiele in Super Bowl I und Super Bowl II umbenannt, weshalb die Packers die ersten Gewinner des jährlich stattfindenden Super Bowls sind. Im Super Bowl I, den die Packers gegen die Kansas City Chiefs mit 35:10 gewannen, wurde Bart Starr, der Quarterback der Packers, zum Super Bowl MVP gewählt. Vor dem Spiel war der Druck auf die Packers enorm, da es nicht nur um eine Meisterschaft ging, sondern auch um die Ehre der NFL, die sich damals als die überlegene Liga betrachtete und eine Niederlage im ersten Kräftemessen um jeden Fall verhindern wollte. Das Spiel selbst wurde den hohen Anforderungen jedoch nicht gerecht. Die Defense der Packers kontrollierte das Spiel und die Gegner. Bis zur Halbzeit lagen die Chiefs nur mit 10:14 hinten. Nach der Halbzeit drehten die Packers jedoch auf und gewannen das Spiel deutlich 35:10. Neben der vielbeachteten Offense, schaffte es Lombardi auch die damals beste Defense aufzustellen. Neben Ray Nitschke, dessen Rückennummer zu seinen Ehren bei den Packers seit 1983 nicht mehr vergeben wird, gehörten auch Willie Davis, Henry Jordan, Dave Robinson, Herb Adderley und Willie Wood zur damaligen Defense und sind heute durch ihre Leistungen und Erfolge in die Hall of Fame gewählt worden.

Nach dem Sieg 33:14 gegen die Oakland Raiders im Super Bowl II trat Vince Lombardi als Trainer der Packers zurück. Er blieb noch ein Jahr als General Manager in Green Bay, wechselte dann jedoch im Februar 1969 zu den Washington Redskins, wo er als Head Coach und Minderheitseigner fungierte. Damit endete nach 10 Jahren und insgesamt 98 Siegen, 30 Niederlagen, 4 Unentschieden (Statistikseite als Quelle angeben) und fünf NFL-Meisterschaften und den ersten zwei Super Bowl Siegen eine weitere Ära in Green Bay. Bereits vor dem 3. September 1970, Lombardis Todestag, wurde zu Ehren der Trainerlegende die Highland Avenue, in der die Spielstätte der Packers liegt, in 1265 Lombardi Avenue umbenannt. Auch die Trophäe des Super Bowls trägt seit dem 10. September 1970 seinen Namen, die Vince Lombardi Trophy.

1968 bis 1991 – Jahre der Erfolglosigkeit

In den fast 25 Jahren nach dem Weggang von Vince Lombardi gelang es den Packers in nur fünf von 24 Spielzeiten eine positive Bilanz zu erspielen, also mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Darunter war auch die verkürzte Saison 1982, als auf Grund eines Streiks der Spieler nur neun statt 16 Spiele in der Regular Season stattfanden. In zwei der fünf Fälle erreichten die Packers die Play-offs, verloren jedoch zwei von drei Partien. In dieser Zeit hatten die Packers mit Phil Bengtson, Dan Devine, Bart Starr, Forrest Gregg und Lindy Infante fünf verschiedene Trainer, wobei Bart Starr und Forrest Gregg zwei ehemalige Spieler die Mannschaft trainierten, die unter Lombardi für Green Bay auf dem Feld standen und Phil Bengtson als ehemaliger Defensive Coordinator unter Lombardi arbeitete. Kurios: Alle diese Trainer brachten das Kunststück fertig, eine schlechtere Siegesquote vorweisen zu können als der jeweilige Vorgänger.

Phil Bengtson, der den Trainerjob von Lombardi übernahm und zuvor unter ihm als Defensive Coordinator arbeitete, konnte in seiner ersten Saison weder an die Leistungen noch Erwartungen der Vorjahre anknüpfen. Mit einer 6-7-1-Bilanz erlangte das Team den dritten Platz in der neubenannten Central Division und hatte damit seit 1958 wieder einen negativen Record. In der darauffolgenden Saison erreichte man zwar wieder eine positive Saisonbilanz, allerdings verfehlte die Mannschaft wieder die Play-offs. Nachdem 1970 zum dritten Mal hintereinander sowohl Platz drei in der neuen NFC Central-Division erlangt, als auch die Play-offs verpasst wurden und sich somit die hohen Erwartungen des Managements und der Fans aufgrund der erfolgreichen Jahre unter Lombardi nicht im Ansatz wiederholten, verließ Bengtson die Packers. Der Rücktritt erfolgte, zwei Tage nachdem die Packers am letzten Spieltag von den Lions in einem 0:20-shutout besiegt wurden (d. h. eine Niederlage einstecken, ohne selber Punkte zu erzielen) und zeigte deutlich, wie stark die Mannschaftsleistung nach dem Abgang von Lombardi gesunken war. Einerseits fehlte der Mannschaft die disziplinierte Führung durch Lombardi, anderseits schafften es die Verantwortlichen nicht, ehemalige Leistungsträger, die entweder ihre Karriere beendeten (Jerry Kramer spielte bis 1968, Willie Davis und Henry Jordan spielten bis 1969) oder die Mannschaft wechselten (Herb Adderley und Forrest Gregg gingen nach Dallas), durch Neuverpflichtungen zu ersetzen, bzw. im Draft neue Talente zu finden.

Ab 1971 übernahm Dan Devine den Posten des Head Coaches und des General Managers. Devine, der einer der erfolgreichsten Trainer im College Football war und z. B. zwischen 1958 und 1970 mit den Missouri Tigers in sechs Bowl-Games spielte, konnte am Ende der Saison nur eine Bilanz von 4-8-2 vorweisen. Vorausgegangen war dabei seine Entscheidung, Spieler der erfolgreichen 60er Jahre gegen junge und frische Talente auszutauschen. In der folgenden Saison hatte man mit der Entscheidung einen ersten Erfolg erzielt, da man die reguläre Saison mit einem 10-6-Record als Divionsieger abschloss und wieder in den Play-offs mitspielte. Das Divisional-Play-off-Spiel gegen die Washington Redskins verloren die Packers jedoch auswärts mit 3:16. Das Erreichen der Play-offs war jedoch nur ein kurzfristiger Erfolg, da man in den beiden darauffolgenden Saisons mit einem 5-7-2, bzw. 6-8-Record wieder nur den dritten Platz in der Division erreichte. Dass die Mannschaft so inkonsistent spielte, lag neben dem Fehlen von erfahrenen und gestandenen Spielern auch an fragwürdigen Entscheidungen in der Kaderzusammenstellung. Mit John Brockington im Draft von 1971 und Willie Buchanon im Draft von 1972 konnte man zwar zwei Spieler finden, die am Ende der jeweiligen Saison zum Offensive Rookie of the Year, bzw. Defensive Rookie of the Year ausgezeichnet wurden, allerdings handelte Devine 1974 auch einen Trade aus (deutsch für: Tausch), der die Packes-Fans sehr verärgerte. Nachdem das Spiel in Woche sechs gegen die Bears mit 9:10 verloren wurde, wobei Quarterback Jerry Tagge, 11. Pick im Draft von 1972, mit zwei Interceptions mitverantwortlich für die Niederlage war und in dieser Saison auch nur ein mageres Quarterback Rating von 36,0 aufwies, war Devine der Überzeugung, dass ein neuer Franchise-Quarterback das letzte fehlende Puzzleteil für die Mannschaft war. So holte er den damals bereits 34-jährigen Quarterback John Hadl von den Rams zu den Packers und opferte dafür im Gegenzug fünf Draftpicks (zwei Erstrunden, zwei Zweitrunden und ein Drittrunden Pick für die Drafts von 1975 und 1976). Hadl, der zuvor die meiste Zeit bei den Chargers spielte und dort mit Hilfe von Sid Gillmans Spielphilosophie mehrmals die meisten Yards in einer Saison geworfen hat, spielte für die Rams und die Packers jedoch jeweils nur 1,5 Jahre. Während er bei den Rams im ersten Jahr noch 22 Touchdowns bei elf Interceptions warf und mit der Mannschaft bei einem 12-2-Record souverän die Play-offs erreichte, warf er in den 1,5 Jahren bei den Packers nur neun Touchdowns bei 29 Interceptions und hatte in der Zeit eine 7-15-Bilanz. Nachdem die Packers 1974 schließlich die Play-offs verpassten und das Quarterbackexperiment gescheitert war, verließ Devine die Packers und kehrte als Head Coach zum College Football an die University of Notre Dame zurück.

Die Packers im Spiel gegen die Cardinals in der ersten der Runde der NFC-Play-Offs 1982.

Ersetzt wurde er zur Saison 1975 durch den ehemaligen und langjährigen Quarterback der Packers, Bart Starr. Seine Bilanz als Head Coach ist allerdings bescheiden. Da Starr, bevor er als Head Coach bei den Packers anfing, einerseits nur eine Saison Erfahrung als Trainer vorwies (1972 als Quarterbackcoach unter Devine), und anderseits ihm in den ersten Jahren seiner Trainerlaufbahn die Hände bei der Kaderzusammenstellung durch den verhängnisvollen Trade von John Hadl gebunden waren, stehen seinen 52 gewonnenen Spielen 76 Niederlagen gegenüber. Lediglich in der Saison 1982, als nach einem 57-tägigen andauernder Spielerstreik die Saison verkürzt und die Play-off-Modalitäten geändert werden mussten, gelang es Starr, mit seiner Mannschaft in die Play-offs einzuziehen. Dort wurden zunächst die St. Louis Cardinals mit 41:16 besiegt, bevor man sich den Dallas Cowboys mit 37:26 geschlagen geben musste. Ein Jahr zuvor hatte man die Play-offs noch knapp verpasst, als man bis zum letzten Spieltag noch die Möglichkeit hatte, an der Wild-Card-Runde teilzunehmen. Jedoch scheiterte man durch eine 3:28-Niederlage gegen die New York Jets. 1983 bewegte sich Green Bay die ganze Saison über um die 0,500-Siegesquote. Das Monday-Night-Football-Spiel gegen die Redskins war mit dem 48:47-Sieg der Packers bis zum Aufeinandertreffen der Rams gegen die Chiefs 2018 das punktreichste Spiel in der Geschichte von MNF. Am letzten Spieltag der Saison hatte die Mannschaft wieder die Gelegenheit, sich bei einem Sieg über die Bears für die Endrunde zu qualifizieren. Bis drei Minuten vor Schluss hatten sich die Packers eine ein-Punkteführung erarbeitet. Zudem musste Runningback Walter Payton wegen einer Verletzung an der Seitenlinie pausieren. Den letzten Drive der Bears starteten diese an ihrer 38-Yardlinie und bewegten den Ball bis 1:17 Minuten vor Spielende bis an die zwölf-Yardlinie der Packers. Obwohl diese noch drei Timeouts hatten, nahmen sie keines davon, wodurch die Bears das siegbringende Field Goal, bei einer Restspielzeit von zehn Sekunden, schießen konnten. Beim darauffolgenden Drive der Packers fumbelten diese den Ball und verloren damit das Spiel. Am folgenden Tag wurde Starr, der knapp 26 Jahre für die Packers arbeitete, entlassen.

Schon wenige Tage später, am 24. Dezember 1983, wurde Forrest Gregg als neuer Head Coach vorgestellt. Dieser war ein Mitspieler von Starr und wurde wie er ebenfalls von Lombardi trainiert. Gregg, der zuvor die Cincinnati Bengals coachte, hatte diese zwei Jahre zuvor in den Super Bowl XVI geführt. Diesen Erfolg konnte er aber bei den Packers nicht wiederholen. Nachdem er in seine ersten beiden Saisons jeweils den zweiten Platz der Division erreichte, stürzte die Mannschaft 1986 mit einem 4-12-Record ab. Die wieder durch einen Spielerstreik verkürzte folgende Saison beendete man mit einem bisschen besseren 5–9–1–Record. Jedoch entschied sich Gregg die Packers zu verlassen, um an seiner Alma Mater, der SMU, als Head Coach anzufangen.

Als Nachfolger für Gregg wurde Lindy Infante als neuer Head Coach zur Saison 1988 vorgestellt. Infante, der zuvor Offensive Coordinator bei den Cleveland Browns war und dort als kluger Play-caller galt, beendete seine erste Saison als NFL-Head Coach mit einem 4-12-Record. Seine zweite Amtszeit verlief jedoch wesentlich erfolgreicher, obwohl die Packers im Draft 1989 Offensive Lineman Tony Mandarich an zweiter Stelle wählten und dieser später von ESPN an Nummer drei der Biggest Sports Flops der Jahre 1979–2004 gewählt wurde, da zu dem Zeitpunkt noch Spieler wie Barry Sanders, Deion Sanders oder Derrick Thomas zur Wahl standen. Genau wie die Minnesota Vikings beendeten die Packers die Saison mit einem 10-6-Record. Da aufgrund der Tie-Breaking-Regelungen der NFL die Vikings einen besseren Record in der Division aufwiesen (6–2 zu 5–3 der Packers), verpassten diese wieder die Post Season. Auch wenn die Leistungen und besonders das Passspiel mit Quarterback Don Majkowski, der zum ersten Mal für über 4.000 Yards warf und Wide Receiver Sterling Sharpe, der die Liga bei gefangenen Bällen anführte und die zweitmeisten Yards fing, die Fans auf besseren Zeiten hoffen ließ, beendeten die Packers die nächsten zwei Saisons wieder mit einem negativen Record auf dem vierten Platz der Division.

1992 bis 2007 – Die „Brett-Favre-Ära“

Die Leistungen in den 1970ern, 1980ern und frühen 1990er Jahren führten zu einem neuerlichen Wechsel im Management. Ron Wolf, langjähriger und dabei erfolgreicher Footballfunktionär bei den Oakland/Los Angeles Raiders, erhielt während der Saison 1991 die volle Verantwortung als General Manager für den sportlichen Bereich, ohne dass sich das Board of Directors einmischen sollte. Einer seiner ersten Handlungen bei den Packers war die Entlassung von Head Coach Lindy Infante und die Einstellung des bisherigen Offensive Coordinator der San Francisco 49ers, Mike Holmgren, als neuen Head Coach zur Saison 1992. Holmgren hatte unter Bill Walsh und George Seifert gearbeitet und gelernt und machte die Mannschaft der 49ers durch die Offense zum erfolgreichsten Team dieser Ära.

Kurz nach der Verpflichtung Holmgrens erwarben die Packers den damals unbekannten Quarterback der Southern Miss Brett Favre im Tausch gegen einen First-Round Pick im Draft von den Atlanta Falcons. Für Wolf war Favre bereits im NFL Draft von 1991 der beste Spieler in dem Draft, weshalb Wolf ihn schon vorher in seiner Zeit bei den New York Jets draften wollte. Da dies bei den Jets nicht funktionierte, verpflichtete er Favre über die Packers. Favre übernahm nach einer Verletzung von Don Majkowski, im Spiel gegen die Cincinnati Bengals, das bis dahin zäh verlief. Doch 1:07 Minuten vor dem Ende des Spiels erhielten Favre und die Seinen die Chance, den 23:17-Rückstand aufzuholen. 13 Sekunden vor Schluss fand Favre Kitrick Taylor mit einem Touchdown-Pass und die Packers gewannen das Spiel. Eine Woche später startete Favre gegen die Pittsburgh Steelers und verpasste danach bis zum Jahre 2007 kein einziges Spiel der Green Bay Packers. Er entwickelte sich dabei in den folgenden Jahren durch seine aggressive Spielweise, die durch sein Armstärke, seiner Siegermentalität und Führungsstärke geprägt war, zu einem absoluten Fanliebling. Die Saison 1992 beendeten die Packers mit einer Bilanz von neun Siegen bei sieben Niederlagen.

1993 profitierten die Packers von der neugeschaffenen Unrestricted Free Agency. Defensive End Reggie White, dem wohl damals besten Defensivspieler und begehrtesten Free Agent, wechselte von den Philadelphia Eagles zu den Packers. Dieser Coup gilt bis heute als einer der besten in der Geschichte der NFL. White vertraute der sportlichen Ausrichtung der Packers zu einem Team mit totalem „Engagement zu gewinnen.“ Mit Brett Favre in der Offense und Reggie White in der Defense, der aufgrund der Dominanz auf seiner Position The Minister of Defense genannt wurde, erreichten die Packers 1993 und 1994 jeweils die zweite Runde der Play-offs, scheiterten dort aber jeweils an den Dallas Cowboys. 1995 gewannen die Packers zum ersten Mal seit 1972 die NFC Central. Nach einem 37:20-Sieg gegen das Ex-Team von Brett Favre, die Atlanta Falcons, besiegten sie den Titelverteidiger aus San Francisco im Candlestick Park mit 27:17. Erst im NFC Championship Game waren erneut die Cowboys eine Nummer zu groß für das Team aus Wisconsin.

Brett Favre und Reggie White (vorne) überreichen Präsident Bill Clinton im Mai 1997 eine Packers-Jacke.

1996 gelang dann der große Triumph. Mit einer Bilanz von 13 Siegen bei drei Niederlagen zogen die Packers als bestes Team der Saison in die Play-offs ein und sicherten sich dadurch die sogenannte Home Field Advantage (deutsch für: Heimvorteil), so dass die Packers alle Play-off-Spiele (mit Ausnahme des Super Bowls) im heimischen Lambeau Field austragen durften. Die Packers stellten den besten Angriff, die beste Verteidigung und verfügten zudem mit Desmond Howard über einen Return-Spezialisten, der etliche Punts und Kickoffs bis tief in die gegnerische Hälfte oder sogar zu einem Touchdown zurücktrug. Im Divisional Play-off Game besiegten die Packers daraufhin zuerst die San Francisco 49ers mit 35:14 und im NFC Championship Game die Carolina Panthers mit 30:13, wodurch sie nach 30 Jahren wieder in einem Super Bowl spielten. Im Super Bowl XXXI trafen sie dabei auf die von Bill Parcells trainierten New England Patriots und besiegten diese mit 35:21. Zum Star und Super Bowl MVP des Abends, an dem die Packers nach 29 Jahren wieder die Vince Lombardi Trophy in die Hand halten konnten, avancierte Returner Desmond Howard, der u. a. in der zweiten Halbzeit einen Kickoff von der eigenen Ein-Yard-Linie zum Touchdown zurücklief und insgesamt 244 Return-Yards in dem Spiel erlief.

1997 standen die Packers nach einer erneuten 13-3 Bilanz und Siegen in den Play-offs gegen die Tampa Bay Buccaneers und die San Francisco 49ers wieder im Endspiel. Im Super Bowl XXXII trafen sie auf die Denver Broncos, die eine 12-4 Bilanz aufwiesen und in den Play-offs die Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs und Pittsburgh Steelers ausschalteten. Die Broncos, angeführt von Quarterback John Elway, Runningback Terrell Davis und Tight End Shannon Sharpe stellten zwar die beste Offense, allerdings hing den Broncos auch das Verlierer-Image an. So war der Super Bowl gegen die Packers der fünfte Versuch, die Vince Lombardi Trophy zu gewinnen. Mit Favre, der zum dritten Mal hintereinander zum Saison-MVP gekürt wurde und der zwar nur zweitbesten Offense über der Saison, allerdings einer mit Reggie White hartspielendenen Defense im Rücken gingen die Packers als deutlicher Favorit ins Endspiel und wollten dadurch die nächste Titel-Dynastie mit der Mannschaft stellen. Das Spiel ging jedoch mit 24:31 verloren.

In den nachfolgenden Jahren hatten die Packers Höhen und Tiefen zu verzeichnen. 1998 erreichten sie mit einer Bilanz von elf Siegen bei fünf Niederlagen erneut die Play-offs und trafen dort zum vierten Mal in Folge auf die San Francisco 49ers. Die Packers hatten zuvor alle drei Duelle in den Play-offs seit 1995 gegen die 49ers siegreich gestalten können. In einem spannenden Spiel gewannen die 49ers mit 30:27 zum ersten Mal überhaupt gegen die Packers unter Favre. Dieses Spiel hatte auch im Nachhinein sowohl für die Packers als auch für die NFL weitreichende Konsequenzen.

Im letzten Drive der 49ers, der den Sieg bringen sollte, sahen viele einen Fumble von 49ers Receiver Jerry Rice, die Schiedsrichter entschieden jedoch auf down by contact. Die TV-Bilder bestätigten den Verdacht, dass es sich um einen Fumble handelte. In der kommenden Saison wurde dann ein Instant-Replay-System eingeführt (deutsch für: Videobeweis). Für die Packers begann der Umbruch bereits einige Tage nach dem Ausscheiden aus den Play-offs mit dem Rücktritt von Mike Holmgren, der bei den Seattle Seahawks den Posten als Vizepräsident, General Manager und Head Coach übernahm. Mit ihm ging ein Großteil des Trainerstabes. In den Jahren 1999 und 2000 hatten die Packers mit den Play-offs nichts zu tun. Im Juni 2001 zog sich auch Ron Wolf offiziell als General Manager der Packers zurück. Mit den Entscheidungen, die Wolf traf, wurde aus den Packers, die 23 Jahre vor Wolfs Arbeit nur vier Saisons mit einer positiven Bilanz hatten, ein Team, das in neun Jahren eine 92-52-Bilanz aufwies, sechsmal hintereinander in den Play-offs spielte, zweimal am Super Bowl teilnahm und einen davon (Super Bowl XXXI) gewann.

Dank spektakulärer Spielzüge von Brett Favre und Ahman Green sowie einer formidablen Offensive Line spielten die Packers zwischen 2001 und 2004 respektable Spielzeiten. Sie scheiterten jedoch überraschenderweise in den Play-offs. Bis zur Saison 2003 verloren die Packers kein einziges Heimspiel in den Play-offs (13 Siege, davon elf im Lambeau Field und zwei in Milwaukee). Die Siegesserie endete am 4. Januar 2003 mit einer 7:27-Niederlage gegen die Atlanta Falcons im NFC Wild Card Game. Im Januar 2005 verloren die Packers erneut ein Play-off-Spiel im heimischen Lambeau Field gegen die Minnesota Vikings.

In Folge dieser Niederlage gab es einige Veränderungen bei den Packers. Mike Sherman, der bis dahin sowohl den Posten als Head Coach als auch den des General Manager ausführte, verlor unter anderem auf Grund von Kommunikationsproblemen mit etlichen Spielern zunächst den Posten als GM und wurde durch Ted Thompson ersetzt. Ein Jahr später, nach einer enttäuschenden 2005er Saison mit vier Siegen und zwölf Niederlagen verlor Sherman auch den Job als Head Coach und wurde durch Mike McCarthy ersetzt. McCarthy war 1999 schon als Quarterback-Trainer bei den Packers.

Nachdem die Packers im ersten Jahr unter McCarthy die Play-offs verpassten, gab Brett Favre bekannt, ein weiteres Jahr für die Packers spielen zu wollen. Es wurde eine der besten Spielzeiten seiner Karriere. Das Team gewann zehn der ersten elf Saisonspiele und beendete die Regular Season mit einer Bilanz von 13-3. Das war die beste Bilanz aller Teams in der NFC. Der Pass-Angriff der Packers war dank eines überragenden Favre sowie talentierter Wide Receiver wie Donald Driver oder Greg Jennings die drittbeste der gesamten NFL. Runningback Ryan Grant, der vor der Saison von den New York Giants nach Wisconsin wechselte, spielte ebenfalls eine überragende Saison. Im Divisional-Play-off-Spiel gegen die Seattle Seahawks lief Grant über 200 Yards und erzielte drei Touchdowns beim 42:20-Sieg im tief verschneiten Lambeau Field.

Im ersten NFC Championship Game seit zehn Jahren trafen die Packers am 20. Januar 2008 auf die New York Giants. Das Spiel ging dank eines Field Goals von Lawrence Tynes mit 23:20 nach Verlängerung an die Giants, welche danach den Super Bowl XLII ebenfalls für sich entscheiden konnten. Es sollte nach 297 aufeinanderfolgenden Spielen das letzte Spiel von Brett Favre im Trikot der Packers sein. Sein letzter Pass war eine entscheidende Interception in der Verlängerung. In den 16 Jahren bei den Packers übertraf er alle wichtigen NFL-Rekorde für die Quarterbacks und setzte mit seinen 5.377 angekommenen Pässe, 61.655 geworfenen Yards und 442 geworfenen Touchdowns bei 288 Interceptions für einige Jahre neue Maßstäbe.

2008 bis 2022 – Die „Aaron-Rodgers-Ära“

Im Vorfeld der Saison 2008 gab es einige wichtige Änderungen. Neben Ted Thompson erhielt auch Mike McCarthy einen neuen 5-Jahres-Vertrag in Green Bay. Im März 2008 verkündete Brett Favre unter Tränen seinen Rücktritt, überlegte es sich später aber noch einmal anders. Da sich die Packers bereits auf Aaron Rodgers als neuen Quarterback festgelegt hatten, wechselte Brett Favre zu den New York Jets.

Die Saison 2008 war die erste Saison nach 16 Jahren, in der der Quarterback in Green Bay nicht Brett Favre hieß. Rodgers, welcher 2005 von den Packers in der ersten Runde des Drafts verpflichtet wurde, spielte eine solide Saison. Er erzielte 28 Touchdowns und warf über 4.000 Yards. Dennoch reichte es nur zu sechs Siegen, was vor allem an schweren Verletzungen etlicher Verteidiger lag. Zudem wurden sieben Spiele nur mit weniger als vier Punkten Unterschied verloren. Nach der Saison wurden acht Assistenztrainer entlassen, darunter auch der bisherige Defensive Coordinator Bob Sanders. Er wurde durch Dom Capers ersetzt.

Die Saison 2009 stand ganz im Zeichen der Duelle mit Brett Favre, welcher von den Jets zu den Rivalen nach Minnesota wechselte. Am 4. Spieltag trafen die Minnesota Vikings im Monday Night Game auf die Packers. Das Spiel brach einige TV-Rekorde in den USA. Favre führte sein Team mit drei Touchdowns zum 30:23-Sieg. An Spieltag 8 gewannen die Vikings auch das 2. Duell, diesmal in Green Bay, mit 38:26. In den beiden Spielen wurde Aaron Rodgers insgesamt 14 Mal „gesackt“, schaffte aber dennoch fünf Touchdowns bei einer Interception. Nach der Partie verloren die Packers auch bei den bis dahin sieglosen Tampa Bay Buccaneers, was dazu führte, dass die Spieler eine Aussprache ohne Trainer abhielten. Dank der Aussprache sowie der Rückkehr des bis dato verletzten Tackle Mark Tauscher gewannen die Packers sieben der letzten acht Saisonspiele und schafften mit einer Bilanz von 11-5 den Einzug in die Play-offs. Aaron Rodgers gelang dabei das Kunststück, als erster Quarterback der NFL-Geschichte in den ersten zwei Jahren als Stammquarterback jeweils über 4000 Yards zu werfen. Zudem wurde Charles Woodson nicht nur dank neun Interceptions zum besten Defensivspieler der Saison gewählt. Die Saison endete jedoch mit einer 45:51-Niederlage im NFC Wildcard Game gegen die von Kurt Warner angeführten Arizona Cardinals.

Auch in der Saison 2010 konnten sich die Packers wieder eine Wildcard sichern. Nach einem verhaltenen Start mit drei Siegen aus den ersten sechs Spielen steigerte sich das Team und schloss die Saison mit einer Bilanz von 10-6 ab, womit es als 6. Team der NFC die Play-offs erreichte. Im Wildcard-Spiel trafen die Packers auf die Philadelphia Eagles, welche sie mit 21:16 bezwangen. Als klarer Außenseiter gehandelt, gingen sie nun in das Spiel gegen die Atlanta Falcons, welche in der regulären Saison das beste Team der NFC waren. Die Packers gewannen das Spiel jedoch überraschend und deutlich mit 48:21. Überragender Mann auf dem Feld war Aaron Rodgers, der in diesem Spiel 31 seiner 36 Pässe für insgesamt 366 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns an den Mann brachte. Zudem erlief er selbst einen Touchdown. Im Conference-Finale trafen die Packers am 23. Januar 2011 auf ihren Erzrivalen, die Chicago Bears. Das Spiel endete 21:14 zugunsten von Green Bay, womit die Packers im Super Bowl XLV am 6. Februar auf die Pittsburgh Steelers trafen. Nachdem die Packers die erste Hälfte des Spiels dominiert hatten und mit 21:10 zur Halbzeit führten, kamen die Steelers in der zweiten Hälfte immer mehr ins Spiel zurück, konnten den Rückstand jedoch zu keinem Zeitpunkt vollständig aufholen. Rodgers warf für 304 Yards und drei Touchdownpässe. Die Packers gewannen das Spiel mit 31:25. Rodgers wurde im Anschluss zum Super Bowl MVP gewählt.

Nach dem Gewinn des Super Bowls gingen die Packers als amtierender Meister mit viel Selbstvertrauen in die 2011er Saison. Das sechste Jahr unter Coach Mike McCarthy wurde die erfolgreichste Regular Season der Vereinsgeschichte. Die ersten 13 Saisonspiele wurden gewonnen, wodurch zusammen mit den vier Siegen aus der vergangenen Play-off-Periode und den beiden letzten Saisonspielen 2010/11 ein neuer Vereinsrekord aufgestellt wurde. Die Serie von 19 Siegen in Folge markiert die zweitlängste Siegesserie der NFL-Geschichte nach den 21 Siegen der New England Patriots in den Jahren 2003/04. Außerdem waren die 13 Siege ein Startrekord der NFC (zusammen mit den New Orleans Saints 2009). Die Packers verloren ihr 14. Saisonspiel bei den Kansas City Chiefs mit 14:19, was die einzige Niederlage der Regular Season bleiben sollte. Die Bilanz von 15-1 Siegen stellte einen neuen Vereinsrekord auf und war die beste Bilanz aller NFL-Teams. Damit sicherte sich Green Bay ein Freilos für die erste Play-off-Runde und das Heimrecht für die Divisional Play-offs am 15. Januar gegen die New York Giants. Das Spiel gegen die Giants verloren die Packers mit 20:37.

In der Spielzeit 2012 verloren die Packers drei der ersten fünf Spiele und verspieltem unter anderem eine 18-Punkte-Führung bei den Indianapolis Colts. Ebenfalls denkwürdig war die Niederlage bei den Seattle Seahawks am 3. Spieltag. Da sich die etatmäßigen Schiedsrichter im Streik befanden, wurden sie durch Amateurschiedsrichter, sogenannte „Replacements Referees“, ersetzt. Diese zeigten erwartungsgemäß einige Defizite, welche im Monday Night Game zwischen den Packers und Seahawks ihren Höhepunkt fanden und letztendlich dazu führten, dass sich die NFL und die etatmäßigen Schiedsrichter einigten. Die Packers führten Sekunden vor dem Ende mit 12:7 gegen die Seahawks, als Seattle Quarterback Russell Wilson einen langen Pass (ein sogenannter Hail Mary Pass) in die Endzone warf. Dort fing ein Verteidiger den Ball im Duell mit einem Wide Receiver ab, was auch einer der Schiedsrichter so sah. Doch ein anderer Schiedsrichter entschied sich für einen Touchdown und trotz klarer TV-Bilder blieb er bei der Entscheidung, was am Ende zur 12:14-Niederlage führte.

Zum Ende der Saison gewannen die Packers neun der letzten elf Spiele und schafften mit einer Bilanz von 11-5 als Gewinner der NFC North Division den Einzug in die Play-offs. Dort besiegten sie im heimischen Stadion den Rivalen aus Minnesota mit 24:10, doch schon eine Woche später endete die Saison 2012 wie sie begonnen hatte – mit einer Niederlage gegen die San Francisco 49ers. Im Candlestick Park erlebten die Packers einen rabenschwarzen Tag und wurden vor allem von Spielmacher Colin Kaepernick zeitweise vorgeführt. Am Ende verloren die Packers mit 31:45 gegen die 49ers, die später im Super Bowl XLVII auf die Baltimore Ravens trafen.

Im April 2013 wurde bekannt, dass die Packers den noch bis 2014 laufenden Vertrag mit Aaron Rodgers für 110 Millionen Dollar um weitere fünf Jahre verlängerten, was ihn bis dahin zum bestbezahlten Spieler der NFL machte, noch vor Joe Flacco. In der Saison 2013 waren die Packers lange durch eine Verletzung von Aaron Rodgers geschwächt, konnten sich aber dennoch als Gewinner ihrer Division für die Play-offs qualifizieren. Dort verloren sie gegen die San Francisco 49ers mit 20:23 und schieden in der ersten Runde aus.

Die Saison 2014 verlief für Green Bay sehr gut und sie konnten mit 12 Siegen und 4 Niederlagen in die Play-offs einziehen. Im Conference-Finale spielten die Packers gegen die Seattle Seahawks. In einem abwechslungsreichen Spiel, in dem sie lange Zeit in Führung lagen, verloren sie schlussendlich in der Verlängerung gegen den späteren Super Bowl Vizesieger. Ebenfalls ungeschlagen konnten die Packers in die Regular Season 2015 starten, mussten dann aber mehrere Niederlagen einstecken, weshalb schon von einer Krise gesprochen wurde. So verloren die Packers das Spiel zu Hause im Lambeau Field gegen den Divisionsrivalen Detroit Lions zum ersten Mal seit vierzehn Jahren wieder. Eine Erklärung dafür war u. a. das Fehlen von Rodgers Lieblingsanspielstation Jordy Nelson, der sich schwer in der zweiten Woche verletzt hatte. Im späteren Rückspiel schafften die Packers hingegen ihr viertgrößtes Comeback, mit einem siegbringenden 61-Yard Hail Mary Pass von Rodgers auf Rodgers. Nach Überstehen der Wild-Card-Runde der Play-offs schieden sie in den Divisional Play-offs gegen die Arizona Cardinals mit 20:26 (nach Overtime) aus.

Nach elf Spieltagen der Saison 2016 konnten die Packers lediglich vier Siege und Platz drei in der Division hinter den Lions und den Vikings vorweisen, weshalb Aaron Rodgers und der Head-Coach Mike McCarthy heftig in die Kritik gerieten. Mit einem Endspurt von sechs Siegen am Stück, die Rodgers zuvor voraus sagte, erreichten die Packers dann doch noch als Sieger ihrer Division die Play-offs. Im Wildcard-Spiel gegen die New York Giants gewann man mit 38:13 und u. a. wieder einem 42-Yard Hail Mary Pass auf Cobb. In der zweiten Runde gegen die Dallas Cowboys gelang den Packers drei Sekunden vor Ende des letzten Viertels die Entscheidung zum 34:31-Sieg durch ein Fieldgoal und damit der Einzug in das Conference-Finale gegen die Atlanta Falcons, welches sie mit 21:44 verloren.

Die Saison 2017 begannen die Packers mit einer 4-1-Bilanz. Im Spiel fünf gegen die Cowboys konnten die Packers dabei auch einen 6:21-Rückstand noch zu einem 35:31-Sieg umwandeln. Im vierten Quarter wechselte dabei die Führung viermal, bevor Rodgers mit einer Minute Restspielzeit und einen 12-Yard Touchdown-Pass auf Davante Adams elf Sekunden vor Abpfiff das Spiel entschied. In Spiel sechs gegen die Minnesota Vikings brach sich Rodgers erneut wie 2013 das Schlüsselbein. Obwohl zuerst befürchtet worden war, dass er bis zum Ende der Regular Season ausfallen könnte, stand er bereits zwei Monate später am 17. Dezember beim Spiel gegen die Carolina Panthers wieder als Starting Quarterback auf dem Feld. Dieses ging jedoch mit 24:31 verloren, wobei Rodgers drei Interceptions warf. Die Niederlage, gepaart mit dem Sieg der Atlanta Falcons am Tag darauf, warf die Packers aus dem Play-off-Rennen und veranlasste das Team, Rodgers wieder auf die Verletztenliste zu setzen, um sein Schlüsselbein vollständig heilen zu lassen. Zudem verlor man in Woche 11 zu Hause gegen die Baltimore Ravens mit 0:23. Es war seit 2006 wieder die erste Begegnung, in dem die Packers keine Punkte erzielten. 2006 spielten sie gegen die Patriots und verloren 0:35. Die Packers beendeten die Saison mit einer Bilanz von 7-9 und verpassten zum ersten Mal seit 2008 wieder die Play-offs. Nach der Saison wurden durch das Verpassen der Play-offs ein Großteil des Coaching-Staffs ausgewechselt. So wurde u. a. Dom Capers, seit 2009 Defensive Coordinator der Packers, durch den ehemaligen Head Coach der Cleveland Browns Mike Pettine ersetzt. Zudem wurde Edgar Bennett als Offensive Coordinator durch Joe Philbin ersetzt, der diesen Job schon von 2007 bis 2011 innehatte. Nach 13 Jahren als General Manager zog sich auch Ted Thompson von seinem Amt zurück und wurde von Brian Gutekunst abgelöst. Nach dem Davante Adams in der Saison einen neuen Vier-Jahres-Vertrag über 58 Millionen US-Dollar unterschrieben hatte, war es keine Überraschung, dass die Packers aufgrund des Salary Cap nach der Saison den Vertrag von Jordy Nelson nicht verlängerten, weshalb er zu den Oakland Raiders wechselte. Mit Muhammad Wilkerson, Jimmy Graham und Tramon Williams konnte man jedoch einige Free-Agent-Veteranen nach Green Bay holen. Des Weiteren verlängerte Aaron Rodgers kurz vor Beginn der Saison 2018 seinen bis 2020 laufenden Vertrag mit den Packers bis 2023. Durch den Vertragsabschluss, mit dem er 134 Millionen US-Dollar über vier Jahre verdient, wobei 103 Millionen US-Dollar davon garantiert wurden, war er bis zum Vertragsabschluss von Russell Wilson im April 2019 der bis dahin höchstbezahlte Spieler der NFL-Geschichte. Wie im Vorjahr verpasste man allerdings am Ende der Saison auf dem dritten Platz der Division mit einer 6-9-1-Bilanz wieder die Play-offs. Nach der 17:20-Niederlage gegen die Cardinals in Spielwoche 13, die bis dahin nur zwei Spiele gewannen, wurde Mike McCarthy nach 13 Saisons bei den Packers als Head Coach entlassen. In dieser Zeit erreichte er mit dem Team eine 125-77-2-Bilanz in der Regular Season und eine 10-8-Bilanz mit dem Gewinn des Super Bowl XLV in den Play-offs. Als Interimstrainer bis zum Ende der Saison übernahm Joe Philbin den Posten des Head Coaches. Einer der Gründe für das wiederholte Verpassen der Play-offs wurde in der überforderten Defense gesehen, die in der Saison als eine der schlechtesten der Liga galt. Wurde in den Jahren zuvor unter GM Ted Thompson die Mannschaft über den Draft aufgebaut, verfolgte sein Nachfolger Gutekunst in seiner ersten kompletten Offseason den Mannschaftsumbau über die Free Agency. So holte er mit Preston Smith und Za’Darius Smith zwei Edge Rusher nach Green Bay, die die scheidenden Clay Matthews (unterschrieb bei den L.A. Rams) und Nick Perry (Free Agent) hochwertig ersetzen sollten. Mit Adrian Amos holte Gutekunst zudem neben den schon gedrafteten Cornerback Jaire Alexander und Safety Darnell Savage einen weiteren Safety, um die bis dahin schwache Secondary wieder zu stärken. Zuvor wurde am 8. Januar 2019 mit Matt LaFleur der neue Head Coach der Packers vorgestellt, welcher zuvor Offensive Coordinator bei den Rams unter Sean McVay und den Titans unter Mike Vrabel war.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der National Football League, eröffneten die Packers mit dem Spiel gegen die Bears die Saison 2019, das sie mit 10:3 gewannen. Mit dem Spiel wurde die längste Rivalität der NFL zwischen den beiden Franchises thematisiert und zählte zu einem der NFL100 Game of the Week, bei dem durch die beiden spielenden Mannschaften ein historisches Spiel, eine jahrzehntelange Rivalität oder Ähnliches repräsentiert wurde. Neben der geschichtlichen Brisanz zwischen den beiden Mannschaften, war der Blick auch auf die neue Spielphilosophie von LaFleur gerichtet, der das am Ende unkreative Play-Calling von McCarthy durch Abwechslung und Finesse ersetzen sollte. Am Ende konnten sie die Saison mit 13 Siegen und drei Niederlagen abschließen, wobei sie wie zuletzt 2011 alle sechs Spiele ihrer Division gewannen. Mit dem Ergebnis waren die Packers zweiter der Conference und hatten somit in der ersten Runde der Play-offs spielfrei (eine sogenannte bye-week). Neben der guten Offensive Line und dem starken Laufspiel über Runningback Aaron Jones konnten die Packers auch knappe Spiele für sich entscheiden (sie gewannen acht ihrer Spiele mit acht oder weniger Punkte). Daneben konnte in der siebten Spielwoche beim 42:24-Sieg über die Raiders mit Rodgers zum ersten ein Quarterback der Packers ein perfektes Passer-Rating von 158,3 erreichen. Nachdem man die Seattle Seahawks in der Divisional Round der Play-offs noch mit 28:23 besiegen konnte, verlor man das NFC Championship Game gegen die San Francisco 49ers deutlich mit 20:37, nachdem die Mannschaft bereits zur Halbzeit mit 0:27 zurücklag. Ein wesentlicher Faktor war dabei der gegnerische Runningback Raheem Mostert, der mit vier Touchdowns und 220 Yards wesentlich zum Sieg der 49ers beitrug und dabei mehrere Rekorde aufstellte.

Im NFC Championship Game der Saison 2020 unterlag man mit 26:31 den Tampa Bay Buccaneers. In der Saison 2021 konnten die Packers mit 13 Siegen den ersten Seed in der NFC erreichen. Im Spiel der Divisional-Runde verlor man mit 10:13 gegen die San Francisco 49ers.