Resultate

Deutschland - DEL 2 03/26 18:30 3 [4] EV Landshut v ESV Kaufbeuren [5] L 3-4
Deutschland - DEL 2 03/24 17:30 3 [5] ESV Kaufbeuren v EV Landshut [4] L 5-2
Deutschland - DEL 2 03/22 18:30 3 [4] EV Landshut v ESV Kaufbeuren [5] W 3-0
Deutschland - DEL 2 03/19 18:30 3 [5] ESV Kaufbeuren v EV Landshut [4] W 1-2
Deutschland - DEL 2 03/17 16:00 3 EV Landshut v ESV Kaufbeuren L 4-6
Deutschland - DEL 2 03/15 18:30 3 [5] ESV Kaufbeuren v EV Landshut [4] L 5-2
Deutschland - DEL 2 03/13 18:30 3 [4] EV Landshut v ESV Kaufbeuren [5] W 4-1
Deutschland - DEL 2 03/03 17:30 52 [10] EC Bad Nauheim v EV Landshut [4] L 4-3
Deutschland - DEL 2 03/01 18:30 51 [4] EV Landshut v Eisbären Regensburg [2] W 4-1
Deutschland - DEL 2 02/25 16:00 50 [4] EV Landshut v Kassel Huskies [1] W 5-2
Deutschland - DEL 2 02/23 18:30 49 [7] Krefeld Pinguine v EV Landshut [4] L 3-0
Deutschland - DEL 2 02/20 18:30 48 [8] Selber Wolfe v EV Landshut [5] W 2-5

Wikipedia - EV Landshut

Der Eislaufverein Landshut ist ein Eishockeyverein aus der niederbayerischen Stadt Landshut, der seit 2019 wieder in der DEL2 spielt. Die Profimannschaft des 1948 gegründeten EV Landshut wird seit 2002 von der Landshuter Eishockey Spielbetriebs-GmbH organisiert, die von 2002 bis 2013 unter dem Namen Landshut Cannibals (Aussprache ['kænibls]) auflief und von 2013 bis 2015 als „EVL Landshut Eishockey“ antrat. Der Stammverein ist weiterhin für den gesamten Nachwuchsbereich zuständig. Das Team spielte von 1963 an ununterbrochen in der Eishockey-Bundesliga und war Gründungsmitglied der 1994 eingeführten Deutschen Eishockey Liga. Die bisher größten Erfolge feierte der Club in den Jahren 1970 und 1983, in denen er jeweils Deutscher Meister wurde.

Die Vereinsfarben des EV Landshut sind Rot und Weiß, die Heimspiele werden in der Fanatec Arena ausgetragen, das 4448 Zuschauern Platz bietet. Die Nachwuchsarbeit des Vereins wird oftmals zu den besten in Deutschland gezählt und brachte schon zahlreiche bekannte Eishockeyspieler hervor, wie zum Beispiel die Truntschka-Brüder Gerd und Bernd, Alois Schloder und die langjährigen NHL-Spieler Marco Sturm, Christoph Schubert und Tobias Rieder sowie den zweifachen Stanley-Cup-Gewinner Tom Kühnhackl.

History

Ursprünge des Landshuter Eishockeysports

Schlittschuhlaufen kam in Landshut spätestens im ausgehenden 19. Jahrhundert in Mode, eine Zeitungsanzeige im Landshuter Kurier aus dem Jahr 1871 warb für Damen- und Herrenschlittschuhe. Als Eislaufflächen waren geflutete Wiesen im Bereich des heutigen Eisstadions, des Rennwegs sowie der Nikolastraße beliebt. Mit dem Eishockeysport kamen die Landshuter erstmals zu Beginn des Jahres 1934 in Berührung, als Heinz Wittmann eine Eishockeygarnitur aus Garmisch-Partenkirchen organisierte. Unter seiner Federführung wurde eine Privatmannschaft aufgestellt, die – nach dem damaligen Gönner, der heute noch existierenden Brauerei Wittmann – unter dem Namen „Team Brauerei Wittmann“ auflief. Im Tor stand Toni Stanglmeier, Adolf Knauer und Toni Heigl bildeten die Verteidigung und Hans Schneider, Kurt Höhna, Richard Kollmannsberger, Fred Tayler, Organisator Heinz Wittmann sowie Georg Zeller bildeten die Offensive. Letzterer war an der Entwicklung des Landshuter Eishockeys in der Folgezeit maßgeblich beteiligt. Die ersten Spiele wurden auf dem „Selmeier-Eis“ gegen Privatteams aus Wartenberg und Donaustauf ausgetragen. Wenige Monate nach Gründung der Mannschaft – zum 1. Februar 1934 – entstand innerhalb des Ski-Clubs Landshut (SCL) eine eigene Eishockeyabteilung, die noch im gleichen Jahr Meister der Region Donau wurde.

Zur Saison 1935/36 nahm die beinahe unveränderte Mannschaft des SC Landshut an der Kreisliga teil, damals die zweithöchste Liga. Nach der darauf folgenden Spielzeit, die auch in der zweitklassigen Kreisliga bestritten wurde, beschloss die Eishockeyabteilung, den Ski-Club zu verlassen und der – weitaus größeren – Turngemeinde Landshut (TGL) beizutreten. Es folgten zwei Saisons, die ebenfalls in der Kreisliga ausgetragen wurden, bevor der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs dem geregelten Ligabetrieb ein Ende setzte. In den Kriegsjahren fanden nur wenige Partien statt. 1940/41 wurden nochmals Freundschaftsspiele als Abteilung der TGL organisiert, die darauf folgende Saison war das Team unter dem Dach der Hitlerjugend als Bann 332 Landshut aktiv und spielte gegen andere Bann-Vereine, wie zum Beispiel gegen Straubing am 10. Januar 1943. Das Hinspiel wurde mit 8:1 gewonnen und auch das Rückspiel in Straubing am 31. Januar 1943 entschieden die Landshuter mit 2:0 für sich.

Nach dem Krieg war wieder die TG Landshut für die Eishockeygeschicke „zuständig“. Als Spielfläche diente nun der sogenannte „Kolbeck-Eisplatz“, eine Natureisbahn, die sich an der Kreuzung von Luitpoldstraße und Rennweg im Nikola-Viertel befand. Das erste Spiel nach dem Zweiten Weltkrieg wurde gegen Donaustauf auf eigenem Eis mit 5:0 gewonnen. Von der ersten Nachkriegsspielzeit 1945/46 bis zur Saison 1947/48 spielte die Mannschaft in der zweitklassigen Landesliga. In diesen Jahren stießen einige neue Spieler zum Verein, von denen Hans Frühmorgen, Walter Rauhmeier und Jaro Truntschka zu den wichtigsten gezählt werden. Letzterer wurde in den folgenden Jahren acht Mal bester Torschütze des Teams. Der in der ČSR geborene Stürmer kam nach Kriegsende nach Bayern. Wie viele seiner damaligen Mitspieler lief er in den eishockeyfreien Sommermonaten für die SpVgg Landshut als Fußballer auf. Zur Saison 1947/48 bestand die Abteilung Eishockey erstmals aus einer zweiten Seniorenmannschaft sowie einem Jugendteam.

Gründung des Eislaufvereins und Zweitklassigkeit in der Landesliga

Saison Liga Klasse Vorrunde Endrunde
1948/49 BLL I I 1. Platz 2. Platz
1949/50 BLL I I 2. Platz keine
1950/51 BLL I I 2. Platz keine
1951/52 BLL I I 2. Platz keine
1952/53 BLL I I 4. Platz 1. Platz
1953/54 BLL I I 2. Platz/B keine
1954/55 BLL I I 1. Platz 2. Platz
1955/56 BLL I I 2. Platz/A keine
1956/57 BLL I I 1. Platz Meister

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

Das ehemalige Gasthaus Sterngarten 2010

Trotz des soliden Fundaments in der zweitklassigen Landesliga gab es Streitigkeiten zwischen der Eishockeyabteilung und der Führung der Turngemeinde. Dabei ging es vor allem um die Zweckentfremdung von Zuschauereinnahmen aus den Eishockeyspielen zu Gunsten anderer Bereiche der TGL. Aus diesem Grund beriet sich die Eishockeyabteilung auf Anregung Georg Zellers über Möglichkeiten, die bestehenden Probleme zu lösen, und befasste sich auch mit der Gründung eines eigenen Vereins. Daraufhin fand am 25. April 1948 die Gründungsversammlung des Eislaufvereins Landshut im Gasthaus Sterngarten in der Seligenthaler Straße statt. Als Gründungsmitglieder sind Georg Zeller, Helmut Kalbe, Johann Frühmorgen, Ludwig Jena, Walter Rauhmeier, Josef und Rudolf Wagner, Jaro Truntschka, Walter Kolb und Herrmann Simbürger überliefert. Erster Vorsitzender des Vereins wurde Ludwig Fronauer.

Die Mannschaft des EVL bestand zur ersten Spielzeit 1948/49 aus Torhüter Adolf Spohrer und den Feldspielern Neumann, Fred Tayler, Josef Wagner, Otto Kolbeck, Walter Rauhmeier, Rudi Wagner, Walter Kolb, Hans Frühmorgen, Jaro Truntschka und Rudi Fischer. Das Team von Trainer Franz Stern, der als Spieler mit dem SC Riessersee im Folgejahr Deutscher Meister wurde, trat in der Landesliga, der zweithöchsten Liga, an. Die immer noch bestehende Eishockeyabteilung der TGL dagegen kam über die Kreisliga nicht mehr hinaus und wurde schlussendlich nach der Saison 1950/51 aufgelöst. Im ersten Freundschaftsspiel verlor der Verein auswärts gegen den EV Tegernsee mit 2:3. Die beiden Tore auf Landshuter Seite schossen Josef Wagner und Hans Frühmorgen. Am darauffolgenden 20:0 gegen Donaustauf war Jaro Truntschka, der überragende Spieler der Landesliga, mit fünf Treffern beteiligt. Im Vorfeld des ersten Ligaspiels gegen den SC München, das der EVL mit 3:0 für sich entschied, mussten die Eishockeytore selbstgezimmert werden, da die ursprünglichen von der TGL gepfändet worden waren. Am Ende der Hauptrunde stand der erste Rang zu Buche und gegen den EV Tegernsee wurden zwei Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die Oberliga ausgetragen, die beide verloren wurden.

In den folgenden Jahren fanden mehrmals Wechsel der Spielstätten statt. Zur Saison 1949/50 spielte der EVL zum Beispiel auf dem Tennisplatz Rot-Weiß. Nachdem diese Spielzeit auf dem zweiten Rang abgeschlossen wurde und Jaro Truntschka, wie im Vorjahr, Top-Torschütze wurde, erreichte die Mannschaft in der Folgesaison – diesmal auf einem Platz an der Gabelsbergerstraße in Isarnähe – ebenfalls den zweiten Platz. Diesmal schoss Hans Frühmorgen die meisten Tore. 1951 folgte ein erneuter Umzug: Der Verein fand seine endgültige Spielstätte in einer Natureisfläche am Gutenbergweg. Der Eintrittspreis betrug damals für Erwachsene eine Mark, Kinder bezahlten 50 Pfennig, durchschnittlich besuchten 700 Zuschauer die Heimspiele in der Premierensaison direkt neben der Isar. In diesem Jahr stieß Dieter Lang zur Mannschaft, er wurde der erste Landshuter Nationalspieler. Nach der Spielzeit belegte das Team den abermals zweiten Platz. Die Saison 1952/53 wurde auf dem vierten Rang beendet, was zur Folge hatte, eine Relegationsrunde gegen einen möglichen Aufsteiger auszuspielen, die gewonnen wurde. In der folgenden Spielzeit fand sich der EVL zum wiederholten Male auf dem zweiten Platz, Torschützenkönig wurde – auch zum wiederholten Male – Jaro Truntschka mit 20 Toren aus acht Spielen.

Da die Vereinsführung jedoch nicht auf Dauer in der Landesliga verharren wollte, setzte sie sich für ausgedehntere Trainingseinheiten ein. Weil Natureisplätze witterungsbedingt oftmals nicht nutzbar waren, hatten die anderen Vereine der Landesliga, die in der Nähe von Kunsteisstadien beheimatet waren, entscheidende Trainingsvorteile. Als Zwischenlösung nahm der EVL in Bad Tölz Eiszeiten, die oft erst spätabends zugeteilt wurden. Die Trainingseinheiten zeigten 1954/55 erste Erfolge, unter anderem sicherten die beiden besten Torschützen Jaro Truntschka (14 Tore) und Rudi Wagner (7 Tore) dem Verein den ersten Platz in der Landesliga. Im Aufstiegskampf mussten sich die Landshuter dem ESV Kaufbeuren geschlagen geben. Zu Beginn der Saison 1955/56 wurde Leopold Eichbichler zum Eishockeyobmann gewählt. Er setzte sich bald für den Bau eines Kunsteisstadions ein, für das Projekt war jedoch ein Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse notwendig, der nach dem zweiten Rang nach der Vorrunde nicht sofort erreicht wurde. Mit Sepp Schramm begann ein Spieler seine Karriere, der die folgenden sechzehn Jahre das Tor der Landshuter hüten sollte. Nach der Hauptrunde 1956/57 stand der Verein auf Rang eins und qualifizierte sich als "Bayerischer Meister" für die Aufstiegsrunde. In insgesamt vier Spielen trat der EVL gegen den SC Ziegelwies und gegen den TEV Miesbach an. Während die Begegnungen gegen Ziegelwies mit 4:0 und 5:3 gewonnen wurden, unterlag der EVL Miesbach im ersten Spiel mit 0:5 Toren. Im entscheidenden zweiten Spiel gegen die Oberbayern gewann die Mannschaft mit 3:1 und machte den Aufstieg in die erstklassige Oberliga perfekt.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1940er und 1950er

Das neue Kunsteisstadion und Etablierung in der Eishockey-Bundesliga

Saison Liga Klasse Vorrunde Endrunde
1957/58 OL I 5. Platz 3. Platz
1958/59 OL I I 4. Platz keine
1959/60 OL I I 2. Platz keine
1960/61 OL I I 2. Platz keine
1961/62 OL I I 1. Platz Meister
1962/63 OL I I 1. Platz Meister
1963/64 1. BL I 5. Platz 1. Platz
1964/65 1. BL I 6. Platz 2. Platz
1965/66 1. BL I 8. Platz 3. Platz
1966/67 1. BL I 3. Platz 3. Platz

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

Vor der ersten Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse, der Eishockey-Oberliga 1957/58, wurden die Forderungen nach einem Kunsteisstadion immer lauter, da ein Natureisplatz in der ersten Liga nicht konkurrenzfähig war. Die Kommunalpolitik entschied sich trotz Bedenken gegen den Bau eines Hallenbades und favorisierte stattdessen die Errichtung einer Kunsteisfläche. Auch Bürgermeister Albin Lang warb um Spenden und in den Sommermonaten 1957 entstand aus der Natureisfläche am Gutenbergweg unter Mitwirkung von Spielern und Funktionären das „Städtische Eisstadion“, das zu diesem Zeitpunkt noch nicht geschlossen war. Am 10. November 1957 wurde die Kunsteisfläche gegen den EC Kitzbühel eingeweiht. Vor 5000 Zuschauern erreichte der Eislaufverein ein 4:4. Die ersten Torschützen im neuen Stadion waren Jaro Truntschka, Dieter Lang und Egmond Scheibenzuber. Mit den neuen Möglichkeiten stieg die Anzahl der Heimspiele von fünf im Vorjahr auf zwanzig. Erstmals begaben sich die Landshuter auch auf die internationale Ebene und spielten zum Beispiel gegen Blau-Weiss Zürich, den HC Bozen oder den HK Partizan Belgrad.

Auch die Nachwuchsausbildung rückte immer mehr in den Blickpunkt, mit Engelbert Holderied wurde der erste hauptamtliche Trainer verpflichtet. In der Oberliga-Spielzeit – Egmond Scheibenzuber wurde Top-Torschütze – wurde der Einzug in die Finalrunde verpasst, der Verein wurde Fünfter. Weitreichende Folgen hatte die Platzierung, da die Mannschaft damit auch die Qualifikation zur neu eingeführten Eishockey-Bundesliga 1958/59 verpasste und in der – nunmehr – zweitklassigen Oberliga verblieb. In der Folgesaison kam das Team auf den vierten Platz. In der Spielzeit 1959/60 stand erstmals Rudi Wagner hinter der Bande, mit dem der Aufstieg in die Bundesliga verwirklicht werden sollte. Der ESV Kaufbeuren gewann den Kampf um Platz eins und ließ die zweitplatzierten Landshuter mit leeren Händen zurück. Im folgenden Jahr erklomm der EVL schließlich die Tabellenspitze, scheiterte aber in zwei Relegationsspielen am Letzten der Eishockey-Bundesliga, dem TuS Eintracht Dortmund. Zuhause verlor die Mannschaft vor 8000 Zuschauern mit 0:1, auswärts mit 2:5. In der darauf folgenden Saison 1962/63 stand erneut der Meistertitel der Oberliga zu Buche. Der Gegner in der Relegation hieß wieder Dortmund. Diesmal gewann der Verein vor 9000 Landshuter Fans mit 4:2 und auswärts mit 5:4, was den Aufstieg in die Eishockey-Bundesliga bedeutete. Für diesen Erfolg zeichneten vor allem Trainer Rudi Wagner, Gerd Wagner, Jaro Truntschka, Erwin Kraus und zu guter Letzt der „Nachwuchssturm“, bestehend aus den 16-jährigen Spielern Alois Schloder, Heinz Zerres und Gerd Banholzer verantwortlich.

Ohne personelle Verstärkung begann der EV Landshut die erste Bundesliga-Saison 1963/64 und nach den Niederlagen in den ersten beiden Spielen in Kaufbeuren mit 5:8 und daheim gegen den Krefelder EV mit 1:4 auch als Abstiegskandidat. Mit einem 8:1 gegen den favorisierten Mannheimer ERC meldete sich das Team zurück. Gegen den späteren Meister EV Füssen wurde die Mannschaft auswärts mit 1:11 und auf eigenem Eis vor der Rekord-Kulisse von 10.000 Zuschauern mit 3:5 besiegt. Die Vorrunde wurde auf dem fünften Platz beendet, die anschließende Abstiegsrunde auf dem ersten Platz. Mit 12 Toren war Alois Schloder erfolgreichster Torschütze des Teams, das vor durchschnittlich 4750 Zuschauern auflief. Da die beiden Routiniers Jaro Truntschka und Walter Rauhmeier in der Folgezeit ihre Karriere beendeten, wurden zahlreiche junge Nachwuchskräfte in die erste Mannschaft einbezogen, dazu gehörten zum Beispiel Toni Steiger und Walter Glaser. Am Ende der Vorrunde 1964/65 stand der EVL auf dem sechsten Platz und erreichte punktgleich mit dem SC Riessersee den zweiten Platz der Abstiegsrunde. 1965 begann der Kontakt mit dem tschechoslowakischen Erstligisten HC Sparta Prag, Freundschaftsspiele fanden statt und es wurden Trainingslager in der jeweils anderen Stadt abgehalten. Die Verpflichtung von Vaclav Fryzek markierte den Beginn einer von Trainern aus der CSSR dominierten Landshuter Bundesligazeit. In der dritten Bundesligaspielzeit erreichte die Mannschaft nach der Vorrunde in der nunmehr zehn Teilnehmer umfassenden Bundesliga den achten Platz und belegte nach der Endrunde punktgleich mit dem Krefelder EV den dritten Rang. Heinz Zerres und Kurt Schloder trugen sich mit je 19 Toren in die Torschützenliste ein. Nach Dieter Lang wurden mit den Brüdern Kurt und Alois Schloder sowie Torhüter Sepp Schramm drei weitere Landshuter in die Nationalmannschaft berufen.

Im Spieljahr 1966/67 landete der Eislaufverein nach der Vorrunde punktgleich mit dem SC Riessersee auf Platz drei. Hatten die Landshuter vor zehn Jahren gegen die 1b-Mannschaft des SC Riessersee noch hohe Niederlagen einstecken müssen, entschied das Team das nun anstehende Platzierungsspiel um den Einzug in die Finalrunde mit 3:2 für sich. In der Meisterrunde war der EVL das einzige Team, das den späteren Meister Düsseldorfer EG bezwang, fand sich schlussendlich vor dem EV Füssen und durfte sich drittbeste Mannschaft Deutschlands nennen. Nach der Saison gab es immer stärkere Bestrebungen, das offene Stadion zu einer Halle auszubauen. Auf Drängen des späteren Landshuter Oberbürgermeisters Josef Deimer – damals Landtagsabgeordneter – bewilligte der Landtag finanzielle Zuschüsse. Kurz vor Beginn der anstehenden Saison wurde die Eissporthalle mit einem neuerlichen Freundschaftsspiel gegen Prag, das mit 1:4 verloren ging, eingeweiht.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1950er und 1960er

Die Ära „Kühnhackl und Schloder“ und die beiden Meistertitel

Saison Liga Vorrunde Endrunde
1967/68 1. BL 3. Platz 3. Platz
1968/69 1. BL 4. Platz 1. Platz
1969/70 1. BL 1. Platz Meister
1970/71 1. BL 4. Platz keine
1971/72 1. BL 5. Platz keine
1972/73 1. BL 3. Platz keine
1973/74 1. BL 2. Platz Vizemeister
1974/75 1. BL 4. Platz keine
1975/76 1. BL 2. Platz Vizemeister
1976/77 1. BL 6. Platz 3. Platz
1977/78 1. BL 5. Platz 5. Platz
1978/79 1. BL 8. Platz 1. Platz
1979/80 1. BL 4. Platz 4. Platz

in der Auf-/Abstiegsrunde der jeweiligen Liga

Für die Spielzeit 1967/68 musste sich der Verein nach einem neuen Trainer umsehen, da Vaclav Fryzek bereits die erlaubten drei Jahre im Ausland verbracht hatte. Weil bis kurz vor Saisonbeginn noch niemand in der engeren Auswahl war und wieder ein Trainer aus der CSSR verpflichtet werden sollte, wandte sich der EVL an Sparta Prag. Dessen Vereinsführung ließ den damaligen Trainer Karel Gut nach langen Verhandlungen schließlich in Richtung Isar ziehen. In seiner ersten Saison verteidigten die Landshuter den dritten Platz nach der Vorrunde erfolgreich und landeten hinter Füssen und Bad Tölz abermals auf dem dritten Rang. Alois Schloder erzielte als Top-Torschütze 23 Tore in 28 Spielen. Zur folgenden Spielzeit wurde erstmals der Einsatz eines ausländischen Spielers erlaubt: Der EVL verpflichtete den Tschechen Rudi Hejtmanek von Slavia Prag, außerdem lief ein weiterer Spieler ein erstes Mal für die Dreihelmenstädter auf: Erich Kühnhackl wanderte 1968 mit seinen Eltern aus dem tschechischen Sokolov nach Bayern ein. In Guts zweitem Jahr verpasste die Mannschaft mit dem vierten Platz in der Vorrunde die Qualifikation für die Meisterrunde, in der Relegation wurde der erste Rang erreicht. Torschützenkönig war abermals Alois Schloder (35 Tore), gefolgt von Neuzugang Rudi Hejtmanek mit 32 Toren. In der Saison 1968/69 konnte der EVL den ersten Deutschen Eishockeypokal gewinnen. Das entscheidende Tor zum 2:1 gegen den SC Riessersee erzielte Erich Kühnhackl.

Nach dem ersten Platz in der Vorrunde der Saison 1969/70 und dem Gewinn der bayerischen Meisterschaft deutete bereits vieles darauf hin, dass dem EVL die bisher erfolgreichste Saison in der Vereinsgeschichte bevorstand. Am vorletzten Spieltag sorgte das Team durch einen 3:1-Sieg vorzeitig für klare Verhältnisse, gewann den deutschen Meistertitel und verwies nach zehn Siegen aus vierzehn Spielen die bayerische Konkurrenz aus Bad Tölz, Garmisch-Partenkirchen und Füssen auf die Plätze. Die Tore in der entscheidenden Begegnung schossen Alois Schloder (zweimal) und Rudi Hejtmanek. Die Eishockey-Euphorie in Landshut war groß, vier der 18 Heimpartien waren mit 10.000 Zuschauern ausverkauft, der durchschnittliche Besucherschnitt von 6750 Personen ist bis heute unerreicht. Dass die Junioren zur gleichen Zeit ebenfalls Deutscher Meister wurden, zeigte, dass Landshut ganz oben angekommen war. Nach der Saison musste Karel Gut, der „Vater der ersten Meisterschaft“, in die Tschechoslowakei zurückkehren.

Nachdem sich der Kader des EVL im Folgejahr kaum geändert hatte und Nachwuchstalente wie Klaus „Butzi“ Auhuber die Mannschaft ergänzten, erreichte sie unter Trainer Jaro Truntschka nur den vierten Platz. Verantwortlich war unter anderem eine Verletzungsmisere, die im Grunde zwei Spielzeiten umfasste, zeitweise waren acht Spieler nicht einsatzfähig. Im Europapokal 1970/71, für den die jeweiligen Landesmeister des Vorjahres qualifiziert waren, besiegte der Verein den SG Cortina mit 3:1 und 6:3, wurde jedoch wegen des Einsatzes eines nicht berechtigten Spielers vom Turnier disqualifiziert. Im Folgejahr landete die Truntschka-Truppe auf Rang fünf. Zwei der drei besten Scorer der Liga kamen aus Landshut: Alois Schloder mit 51 Punkten (29 Tore) und Erich Kühnhackl mit 43 Punkten (24 Tore). Ab der Saison 1972/73 musste unter anderem auf Stammspieler wie Sepp Schramm, der seine Karriere beendete, und Kurt Schloder, der zum Kölner EC wechselte, verzichtet werden. Nachdem der Trainer Mike Daski sieben Nachwuchsspieler in die Profimannschaft einarbeiten musste, rückte die Mannschaft in der Tabelle bis auf den dritten Rang vor. Ein Jahr später wurde der zweite Meistertitel knapp verpasst, als der Eislaufverein gegen Bad Tölz über ein 4:4 nicht hinauskam und der Berliner SC den ersten Platz belegte. Erich Kühnhackl war mit 76 Punkten bester Scorer der Liga. Mit einer verjüngten Truppe fanden sich die Landshuter unter Dany Smit nach der Saison 1974/75 auf dem vierten Rang wieder. Während der EVL gegen Kaufbeuren zweimal mit 10:1 gewann, verlor das Team in Krefeld mit 0:10, da wegen einer Grippewelle nur sechs Spieler verfügbar waren. Mit Bernhard Englbrecht und Gerd Truntschka stießen zur nächsten Spielzeit zwei zukünftige Eishockeygrößen zur Mannschaft, die – wie schon zwei Jahre zuvor – nur am Berliner SC scheiterte.

Nach der Saison sorgten Klaus Auhuber, Alois Schloder und Erich Kühnhackl mit der Nationalmannschaft für Furore, als sie bei den Olympischen Winterspielen 1976 die Bronzemedaille gewannen – der bis dahin größte Erfolg des deutschen Eishockeysports. Vor der nächsten Spielzeit wechselte Kühnhackl für die Rekordsumme von 650.000 Mark zum Kölner EC, der am Ende zum ersten Mal Meister wurde, während der EV Landshut die Vorrunde auf dem sechsten Rang abschloss und in der Finalrunde auf den dritten Platz kam. Top-Scorer für den EVL wurde der Schwede Claes-Ove Fjällby mit 61 Punkten. 1977/78 kamen die Landshuter sowohl in der Vor- als auch in der Finalrunde über den fünften Platz nicht hinaus. Einem Rückgang der Zuschauerzahlen versuchte die Vereinsführung mit einer hochkarätigen Mannschaft beizukommen. So wurde zur Saison 1978/79 František Pospíšil aus der CSSR verpflichtet, zehnfacher Medaillengewinner bei Weltmeisterschaften und dreifacher Medaillengewinner bei Olympischen Spielen. Neben dem Füssener Ex-Nationalspieler Horst Meindl befanden sich acht weitere Nationalspieler im Landshuter Team. Der Einzug in die Finalrunde wurde dennoch verpasst. Daraufhin sank der Zuschauerschnitt auf 1700 – kalkuliert wurde mit 4500. 1979/80 verpflichtete der Verein schließlich Jiří Kochta, Kühnhackl kehrte aus Köln zurück, während Gerd Truntschka nach eben dorthin wechselte. Der Zuschauerschnitt verbesserte sich wieder auf über 3600 und die beiden ligaweiten Top-Scorer, Erich Kühnhackl mit 155 Punkten und Jiří Kochta mit 144 Punkten, verhalfen dem EVL auf Platz vier.

Saison Liga Vorrunde Play-offs
1980/81 1. BL 5. Platz Viertelfinale
1981/82 1. BL 1. Platz Halbfinale
1982/83 1. BL 1. Platz Meister
Landshuter Jubel nach dem Meisterschaftsgewinn

Nach zahlreichen Trainerwechseln kehrte der Trainer der Meistermannschaft 1970, Karel Gut, wieder zum EVL zurück und wollte innerhalb der nächsten drei Jahre Landshut wieder zu einem Titelaspiranten formen. In einer vom sogenannten Passfälscherskandal überschatteten Saison 1980/81 wurde das ausgegebene Ziel Play-off-Heimrecht verfehlt und der fünfte Rang belegt. Nach einem ersten, annullierten Viertelfinale gegen den Kölner EC schieden die Landshuter gegen den Berliner SC mit einem Sieg in dem nach Best-of-three-Modus durchgeführten Viertelfinale aus. Der Nachwuchs war erfolgreicher: Die Junioren- und Jugendmannschaft wurden jeweils Deutscher Meister, das Schüler-Team Vizemeister. Nach der Saison wurde das bis dahin vereinseigene Stadion an die Stadt Landshut verkauft, um den Verein finanziell auf solidere Beine zu stellen. Ein Großteil der Mannschaft des Folgejahres war unter 23 Jahre alt, dem gegenüber standen die erfahrenen Spieler Kühnhackl, Schloder und Auhuber. Außerdem verpflichtete der EVL die Laycock-Brüder Bob und Robin, die zuvor für Straubing antraten und mehrmals Top-Scorer der Liga wurden. Nach der Vorrunde belegte die Mannschaft vor dem Kölner EC Rang eins. Im Viertelfinale der Play-offs wurde Düsseldorf mit 6:2 und 5:2 besiegt. Im Halbfinale schließlich verlor das Team das erste Heimspiel gegen den Fünften SB Rosenheim mit 0:5. Trotz eines 6:2-Auswärtssieges ging kurz darauf das Heimspiel mit 3:4 an den späteren Meister Rosenheim. Die Play-off-Partien sahen jeweils 8500 Zuschauer. Die meisten Punkte sammelte Erich Kühnhackl (102 Punkte), während Helmut Steiger bester Torjäger des EVL war.

Auf große personelle Veränderungen zur neuen Saison wurde verzichtet, erstmals stießen jedoch Bernd Truntschka und Bernd Wagner zum Team. Nach der Vorrunde der Saison 1982/83 stand die Mannschaft einen Punkt vor dem Mannheimer ERC auf Platz eins. Im Viertelfinale wurde Düsseldorf mit 10:6 und 4:3 besiegt und Landshut zog ins Halbfinale ein, wo sie dem Kölner EC begegneten. Während die erste Begegnung mit 5:2 gewonnen wurde, meldete sich Köln darauf mit einem 13:3-Sieg zurück, bevor Landshut die beiden folgenden Partien mit 6:2 und 6:3 für sich entschied. Somit war der Einzug ins Finale gegen Mannheim erreicht. Nach einem knappen 2:1-Sieg musste das Team auswärts eine 2:8-Niederlage einstecken. Im dritten Spiel ging Landshut mit einem 6:4-Sieg wieder in Führung, bevor Michael Betz im vierten Spiel in Mannheim zwei Minuten vor Schluss den 5:4-Siegtreffer markierte und damit den zweiten Meistertitel an die Isar holte. Insgesamt war die Reihe der Laycock-Brüder und Betz für elf der fünfzehn Treffer im Finale verantwortlich. Bester Scorer wurde abermals Erich Kühnhackl mit 80 Punkten, Top-Torschütze war Helmut Steiger mit 45 Toren. Durchschnittlich besuchten über 4700 Zuschauer die Heimspiele des EVL. Nach der Saison hieß es für Karel Gut, der nun auch für den zweiten Titelgewinn verantwortlich war, erneut Abschied zu nehmen.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1960er, 1970er und 1980er

Zeiten im Mittelfeld der Liga

Saison Liga Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
1983/84 1. BL 4. Platz Vizemeister
1984/85 1. BL 4. Platz Viertelfinale 3.633
1985/86 1. BL 5. Platz Viertelfinale 3.244
1986/87 1. BL 8. Platz Viertelfinale 3.367
1987/88 1. BL 4. Platz Viertelfinale 4.661
1988/89 1. BL 8. Platz Viertelfinale 3.228
1989/90 1. BL 9. Platz 1. Platz 3.810
1990/91 1. BL 9. Platz 1. Runde 4.300
1991/92 1. BL 11. Platz Abstieg ↓GT 3.680
1992/93 1. BL 10. Platz 1. Runde 5.010
1993/94 1. BL 4. Platz Viertelfinale 5.404

Platzierung in der Relegationsrunde
oder den Play-downs der jeweiligen
Liga GT Klassenerhalt am Grünen Tisch

Nach dem Abgang Karel Guts hatte zur Saison 1983/84 mit Jaroslaw Pitner wieder ein Trainer aus der CSSR das Sagen hinter der Bande. Mit Nachwuchstalenten wie Ewald Steiger und Joe Wasserek und den bekannten Routiniers erreichte der Verein in einem komplizierten Modus den ersten Rang der Abschlussgruppe A. Bester Scorer bis dahin wurde abermals Erich Kühnhackl mit 87 Punkten aus 42 Spielen. Im anschließenden Halbfinale bezwang die Mannschaft nach zwei Niederlagen den ESV Kaufbeuren mit drei Siegen in Folge. Im Finale unterlag das Team dem Kölner EC mit 2:3-Siegen und wurde Deutscher Vizemeister, der letzte größere Erfolg in den verbleibenden zehn Bundesliga-Spielzeiten. Beste Torschützen der Mannschaft waren Helmut Steiger mit 53 Toren vor seinem polnischen Kollegen Henryk Pytel mit einem Tor weniger. In der nächsten Saison gab Christian Brittig sein Debüt in der Seniorenmannschaft, der er bis 1992 treu blieb. Nach der Hauptrunde wurde, wie im Vorjahr, Rang vier erreicht. Im Viertelfinale trafen die Landshuter auf den ESV Kaufbeuren, der die Serie mit 3:1-Siegen für sich entschied.

In den kommenden vier Spielzeiten war Mittelmäßigkeit das wohl beste Schlagwort, um die Leistungen der Landshuter Kufenflitzer treffend zu beschreiben, es fehlten die finanziellen Mittel eines Großstadtclubs. Dabei wollte der EV Landshut mit der Verpflichtung des finnischen Nationalspielers Matti Hagman, der zuvor unter anderem für die Boston Bruins und die Edmonton Oilers aus der NHL aufgelaufen war, wieder länger um die Meisterschaft mitspielen. Zur Saison 1985/86 begann Andreas Lupzig seine Profikarriere beim EV Landshut, für den er bis 1989 spielte. In seinem einjährigen Gastspiel in Landshut wurde Hagman mit 74 Punkten drittbester Scorer der Liga. Nach dem fünften Platz in der Vorrunde schied das Team unter Trainer Rudolf Sindelar gegen den ECD Iserlohn mit 0:3-Siegen im Viertelfinale aus. In der folgenden Spielzeit erreichte die Mannschaft nur den achten Rang und schied im Viertelfinale gegen den SB Rosenheim nach einem Sieg aus vier Begegnungen aus. Beste Torschützen wurden Tom Roulston mit 23 und Jiří Poner mit 19 Treffern. Im folgenden Jahr kam der spätere Trainer Tobias Abstreiter, ein Jahr später Günter Oswald zur Mannschaft. Die Saison 1987/88 wurde mit einem Platz unter den besten vier abgeschlossen und endete im Viertelfinale gegen die Düsseldorfer EG. Der US-Amerikaner Tom O’Regan schoss 31 Tore. In der folgenden Spielzeit beendete Erich Kühnhackl seine Profikarriere und wurde mit 59 Punkten das letzte Mal bester Scorer der Landshuter. Der EVL kam nicht über den achten Platz nach der Vorrunde hinaus.

Beim EVL hatten sich inzwischen 2,7 Mio. Mark Schulden angehäuft, deshalb musste die Vereinsführung in der Folgezeit auf größere Investitionen verzichten. Der langjährige Vereinspräsident Rudolf Gandorfer prophezeite zu diesem Zeitpunkt einen Niedergang der verbliebenen bayerischen Traditionsvereine Kaufbeuren und Landshut – Füssen und Riessersee hatten sich zuvor aus der ersten Liga verabschiedet. Da die Ausbildung eines Eishockeyspielers den EVL ungefähr 220.000 Mark koste, die Talente jedoch meist von anderen Vereinen aufgekauft wurden, verlangte Gandorfer vergeblich unter anderem höhere Ablösesummen. In der Saison 1989/90 verfehlten die Landshuter erstmals den Einzug in die Play-offs, hielten sich jedoch als Neunter in der Relegationsrunde auf Platz eins. Bester Scorer wurde Craig Laughlin mit 47 Punkten. Auch in der folgenden Spielzeit erreichte die Mannschaft Platz neun und setzte sich in der ersten Play-down-Runde gegen den EHC Dynamo Berlin mit 4:1-Siegen durch. Die folgende Spielzeit war ein Tiefpunkt in der Geschichte des EVL. Gegen Ende der Vorrunde befand sich die Mannschaft auf dem vorletzten Rang und unterlag in der ersten Play-down-Runde dem ESV Kaufbeuren mit 1:4-Siegen. In der zweiten Runde um den direkten Abstieg gegen Weißwasser verloren die Landshuter die Best-of-five-Serie, was zum Abstieg in die 2. Bundesliga führte. Da sich jedoch der SB Rosenheim aus finanziellen Gründen zum Ende der Saison zurückzog und Weißwasser die Lizenz verweigert wurde, hielten die Dreihelmenstädter die Klasse. In der Folgesaison musste das Team mit dem zehnten Rang erneut in den Play-downs antreten, in welchen diesmal sportlich die Klasse gehalten wurde, nachdem sich der Verein mit 4:2-Siegen gegen den EHC Freiburg durchsetzte.

Infolge des vermiedenen Abstiegs änderten die EVL-Verantwortlichen ihre Strategie und investierten in den neuen Trainer Bernie Johnston und mehrere Spieler. Die Mannschaft schied nach einem vierten Vorrundenplatz im Viertelfinale gegen Köln mit 3:4-Siegen aus.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1980er und 1990er

Der EV Landshut in der DEL: Von der Vizemeisterschaft bis zum Lizenzverkauf

Saison Liga Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
1994/95 DEL 2. Platz Vizemeister 5.355
1995/96 DEL 4. Platz Halbfinale 4.358
1996/97 DEL 7. Platz Halbfinale 4.152
1997/98 DEL 3. Platz Halbfinale 4.035
1998/99 DEL 6. Platz Viertelfinale 3.346

Die neu gegründete Deutsche Eishockey Liga war die erste selbstverwaltete Profiliga Deutschlands. Die qualifizierten Vereine lagerten ihre Profimannschaften für die Aufnahme des Spielbetriebs in eine Kapitalgesellschaft aus. Aus diesem Grund wurde die Cannibals Eissport GmbH ins Leben gerufen, die in den folgenden Jahren für das Profiteam verantwortlich war und Inhaber der DEL-Lizenz war. Seit Mitte der 1990er-Jahre trug die Erste Mannschaft aus Marketing-Gründen den Beinamen „Cannibals“.

Pawel Bure beim EVL: Ein Spiel, drei Tore

In der ersten DEL-Spielzeit konnte Trainer Bernie Johnston auf den gleichen Spielerstamm wie aus dem Vorjahr zurückgreifen. Außerdem wurde der ehemalige NHL-Stürmer Wally Schreiber vom Ligakonkurrenten EC Hedos München verpflichtet. Während der Saison profitierte das Team in besonderem Maße vom Lockout in der NHL, als mit Pawel Bure, Scott Young und Uwe Krupp kurzzeitig drei Akteure in der Dreihelmenstadt aufliefen. Beim einzigen Auftritt von Bure im Landshuter Dress gegen die Eisbären Berlin erzielte „The Russian Rocket“ drei Tore. Da seine Nummer zehn bei den Cannibals bereits vergeben war, spielte er mit Rückennummer „01“. Nach der Vorrunde belegte die Mannschaft hinter dem BSC Preussen Rang zwei. Im Play-off-Achtelfinale besiegten die Cannibals die ESG Sachsen Weißwasser mit einem Sweep, bevor die Kassel Huskies im Viertelfinale auf die gleiche Weise bezwungen wurden. Auch das Halbfinale gegen den Krefelder EV entschieden die Landshuter nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2 für sich. In der Finalserie hieß der Gegner Köln, die Serie war bis zum letzten Spiel ausgeglichen, ehe das Team daheim mit 0:4 verlor und damit den dritten Meistertitel nach 1970 und 1983 verpasste. Beste Torschützen waren Wally Schreiber mit 38 Treffern und Mike Bullard mit 39 Treffern, der damit ligaweit ganz oben stand.

Sturm im Trikot der Boston Bruins

Die Folgesaison schlossen die Landshuter auf Rang vier ab, im Achtelfinale wurden die Starbulls Rosenheim in vier Spielen besiegt, während die Mannschaft die Adler Mannheim mit einem Sweep bezwang. Im Halbfinale beendeten abermals die Kölner Haie höhere Ambitionen des EVL. Daran konnten auch die beiden Toptorschützen José Charbonneau (42 Tore) und Mike Bullard (35 Tore) nichts ändern. Marco Sturm brachte es in seiner ersten Profisaison auf zwölf Tore. Der Zuschauerschnitt lag in dieser Spielzeit bei 4300, nachdem im Vorjahr noch durchschnittlich über 5300 Menschen ins Stadion am Gutenbergweg pilgerten. Nach weitreichenden Modusänderungen erreichte der EVL in der Saison 1996/97 über die Relegationsrunde den Einzug in die Play-offs. Diesmal stand das Team im Viertelfinale den Kölnern gegenüber. Schieden die Cannibals in den letzten beiden Jahren jeweils gegen die Domstädter aus, wurde die Serie diesmal in vier Spielen gewonnen. Die Euphorie währte jedoch nur kurz, denn die Adler Mannheim entschieden im Halbfinale alle Begegnungen für sich. Gino Cavallini traf mit 28 Toren am häufigsten für den EVL, dahinter rangierte Mike Bullard. In der nächsten Saison wurden mit dem sechsten Platz direkt die Play-offs erreicht. Die Mannschaft wiederholte die Sensation des Vorjahres, indem die Kölner Haie besiegt wurden, diesmal ohne Niederlage. Im Halbfinale war erneut Endstation, gegen die Eisbären Berlin wurde kein Spiel gewonnen. Der für diese Saison direkt aus der NHL verpflichtete Dave McLlwain wurde vor Wally Schreiber bester Torschütze mit 21 Treffern.

Mit dem Ziel, die dritte deutsche Meisterschaft zu erringen, entstand zur Saison 1998/99 unter Chris Valentine ein hochkarätiger Kader, zu dem Dean Evason, Jari Korpisalo, Evan Marble, Jason Herter, David Bruce, Mike Casselman, Peter Douris und Bob Joyce neu hinzukamen. Am Ende der Vorrunde erreichten die Landshuter den sechsten Platz. Die Mannschaft unterlag in den Play-offs im Viertelfinale gegen den späteren Meister Adler Mannheim ohne einen Sieg. Doch damit nicht genug: Mittlerweile hatten sich beim Landshuter Bundesligisten gut zehn Millionen Mark Schulden angehäuft und am 12. Mai 1999 wurde schließlich bekannt gegeben, dass sich die Vereinsführung nicht in der Lage sah, den kommenden Etat zu schultern und sich daher aus der DEL zurückziehen sollte. Für zwei Millionen Mark übernahm die US-amerikanische Anschutz Entertainment Group um den Milliardär Philip F. Anschutz die Landshuter Lizenz samt Kapitalgesellschaft Cannibals Eissport GmbH, die in „MEC Münchener Eishockey Club GmbH“ umbenannt wurde und als Profimannschaft München Barons nach München verlegt wurde, drei Jahre später erfolgte die erneute Umbenennung in Hamburg Freezers und der Umzug nach Hamburg. Innerhalb eines drei Jahre gültigen Kooperationsvertrags blieb der EV Landshut der benötigte Stammverein der Kapitalgesellschaft und erhielt im Gegenzug 350.000 Mark Nachwuchsförderung pro Jahr. Der Vertrag bestimmte auch, dass die Dreihelmenstädter in dieser Zeit mindestens zwei Ligen unterhalb der Barons antreten mussten. Nach 36 Jahren Erstklassigkeit erfolgte der Gang in die drittklassige Oberliga-Süd.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1990er

Der Neubeginn in der Oberliga

Saison Liga Klasse Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
1999/00 OL I I I 2. Platz Meister 1.750
2000/01 OL I I I 7. Platz Viertelfinale 1.273
2001/02 OL I I I 1. Platz Meister 1.548
Der spätere NHL-Spieler Christoph Schubert verbrachte seine erste Profisaison 1999/2000 beim EVL

Mit der Lizenz und der Kapitalgesellschaft wechselte auch ein großer Teil der Spieler nach München. Dazu gehörten auch Christian Künast, Jörg Handrick und Markus Jocher sowie fast die gesamte „Ausländerfraktion“ um Jason Herter, Chris Luongo, Mike Casselman, Peter Douris, Bob Joyce, Johan Rosén und Jari Korpisalo. In der ersten Oberliga-Saison – der Verein war nun auch wieder für die Profimannschaft zuständig – stand zu Beginn Michael Eibl hinter der Bande, bevor dieser noch im Laufe des Jahres seinen Platz für Gary Clark räumte. Für die folgende Zeit setzte die Vereinsführung wieder vermehrt auf eigene Nachwuchsspieler, so wurden zum Beispiel Matthias Wittmann, Markus Hundhammer, Christoph Schubert und Dominik Hammer eingebunden. Vom tschechischen Erstligisten HC České Budějovice wurde der Verteidiger Kamil Ťoupal verpflichtet. Stand das Team nach der Vorrunde in der Oberliga-Süd noch auf Rang sechs, erreichten die Landshuter nach der Qualifikationsrunde hinter Straubing Platz zwei. Nach Play-off-Siegen gegen den EHC Wolfsburg und den TSV Erding hatte sich die Mannschaft sportlich für die 2. Bundesliga qualifiziert, auf den Aufstieg wurde wegen des gültigen Kooperationsvertrags mit den München Barons jedoch verzichtet.

In der folgenden Spielzeit lief Bernd Truntschka noch einmal für Landshut auf. Die Vorrunde wurde auf dem siebten Rang beendet. Im Viertelfinale der Play-offs wurde gegen den EV Duisburg kein Spiel gewonnen und die Mannschaft schied vorzeitig aus. Bester Torschütze war David Bruk mit 24 Treffern. Der Zuschauerschnitt erreichte in dieser Saison einen Tiefststand – durchschnittlich wollten knapp 1300 Menschen die Heimspiele des EV Landshut sehen.

Ein Jahr später wurde der Ex-Torhüter Bernie Englbrecht als Trainer verpflichtet. Wirtschaftlich lief es in diesem Jahr nicht zufriedenstellend: Zuerst entließ sich der neue Geschäftsführer und Manager des Vereins, Bernd Truntschka zu Beginn der Saison aus finanziellen Gründen selbst und arbeitete in der Folgezeit ehrenamtlich für den EVL. Nachdem sich immer neue Finanzlöcher auftaten und der Verein aus DEL-Zeiten immer noch in Millionenhöhe verschuldet war, wurde während der Saison ein Insolvenzantrag gestellt, der Spielbetrieb wurde fortgeführt. Sportlich zeigten sich die Dreihelmenstädter dagegen von einer anderen Seite. Unter Englbrecht erreichte die Mannschaft mit vierzehn Punkten Vorsprung Platz eins der Tabelle. Im Play-off-Halbfinale setzte sich der Verein mit einem Sweep gegen die Erding Jets durch und entschied auch das Finale gegen die Dresdner Eislöwen ohne Niederlage für sich. Damit wurde der EV Landshut zum zweiten Mal in drei Jahren Oberliga-Meister und realisierte diesmal schließlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Den Erfolg komplettierten schlussendlich die beiden Siege im Prestige-Duell gegen Mitaufsteiger ESV Kaufbeuren.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/1990er und 2000er

Der Weg zur Zweitligameisterschaft

Saison Liga Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
2002/03 2. BL 4. Platz Halbfinale 2.699
2003/04 2. BL 4. Platz Vizemeister 3.129
2004/05 2. BL 6. Platz Viertelfinale 2.621
2005/06 2. BL 2. Platz Viertelfinale 2.677
2006/07 2. BL 5. Platz Halbfinale 2.455
2007/08 2. BL 2. Platz Vizemeister 2.665
2008/09 2. BL 6. Platz Viertelfinale 2.090
2009/10 2. BL 5. Platz Viertelfinale 2.264
2010/11 2. BL 8. Platz Viertelfinale 2.005
2011/12 2. BL 1. Platz Meister 2.775
2012/13 2. BL 3. Platz Viertelfinale 2.223

Im Zuge des vorangegangenen Insolvenzantrages wurde am 28. Januar 2002 der Spielbetrieb der ersten Mannschaft in die Landshuter Eishockey Spielbetriebs-GmbH ausgelagert. Mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga war die LES-GmbH mit Bernd Truntschka als Geschäftsführer weiterhin für die Profimannschaft zuständig, die ab diesem Zeitpunkt unter dem Namen „Landshut Cannibals“ auflief. Noch im September 2002 wurde der Insolvenzplan von den Gläubigern angenommen und im folgenden Jahr wurde die letzte Rate des Planes gezahlt. In sportlicher Hinsicht wurde die Saison nach dem vierten Vorrundenplatz im Play-off-Halbfinale beendet, in dem gegen den SC Riessersee mit 3:2-Siegen verloren wurde. Erfolgreichster Torschütze in der ersten Zweitligasaison wurde Christian Brittig mit 20 Treffern.

In der folgenden Saison setzten sich die Cannibals in den Play-offs mit 3:1-Siegen zuerst gegen den EV Duisburg durch, bevor die Mannschaft das Halbfinale gegen den EC Bad Nauheim im letzten Spiel mit 3:2 nach Penaltyschießen für sich entschied. Im Finale mussten sich die Landshuter dem späteren Aufsteiger EHC Wolfsburg geschlagen geben und wurden Vizemeister. Bester Torschütze war Markus Welz mit 25 Treffern. Die Heimspiele der Landshuter wurden im Schnitt von 2622 Zuschauern besucht. Am 2. März 2004 wurde das Insolvenzverfahren schließlich durch das Amtsgericht Landshut abgeschlossen.

Stefan Horneber und T. J. Guidarelli in den Play-offs 2007

In der Spielzeit 2004/05, der letzten mit Bernie Englbrecht als Trainer, wurde mit dem sechsten Rang die Play-off-Qualifikation erreicht. Die Mannschaft verlor die Viertelfinal-Serie gegen die Eisbären Regensburg mit nur einem Sieg. Beste Torschützen waren Bobby Brown und Thomas Daffner mit jeweils 15 Treffern. Letzterer führte auch im Folgejahr die Liste an, diesmal mit 32 Treffern. Unter Trainer Daniel Naud verstärkte sich das Team 2005/06 auf der Torhüterposition mit Martin Cinibulk. Der ebenfalls neu zum Kader gestoßene Brandon Dietrich wurde zweitbester Torschütze mit 28 Treffern. Nach dem zweiten Platz nach der Vorrunde unterlagen die Landshuter den Dresdner Eislöwen in einer über sieben Spiele gehenden Viertelfinal-Serie. In der Folgesaison zogen die Cannibals gegen die Schwenninger Wild Wings, die mit 4:1-Siegen bezwungen wurden, in das Play-off-Halbfinale ein. Hier beendete der spätere Aufsteiger Wolfsburg ein zweites Mal eine Landshuter Play-off-Saison.

In der folgenden Spielzeit verpflichtete Trainer Andreas Brockmann unter anderem Brent Walton, Brandon Dietrich und Peter Abstreiter (Top-Torschütze mit 36 Treffern). Dabei wurden die meisten Stammkräfte um die tschechischstämmigen Spieler Martin Cinibulk und Kamil Ťoupal und die Deutschen Markus Welz, Markus Hundhammer, Andreas Geipel, Thomas Daffner und Anton Prommersberger gehalten. Der zweite Platz nach der Vorrunde hinter „Ligakrösus“ Kassel Huskies machte Hoffnung auf eine erfolgreiche Play-off-Runde. Im Viertelfinale gewann die Mannschaft gegen die Bietigheim Steelers mit 4:1-Siegen, im Halbfinale wurden die Heilbronner Falken ohne Niederlage bezwungen. Das ungleiche Final-Duell – die Kassel Huskies verfügten über einen mehr als doppelt so hohen Etat wie Landshut – wurde spannender als erwartet: Erst in der Verlängerung des fünften Spiels setzte ein Tor von Drew Bannister den Landshuter Aufstiegsträumen ein Ende.

In der folgenden Saison musste der Gürtel finanziell wieder enger geschnallt werden. Neuer Trainer wurde Mike Bullard, bevor er während der Saison durch das Interimsgespann um Ewald Steiger und Günter Oswald abgelöst wurde. Der Neuzugang Ben Cottreau wurde mit 59 Punkten bester Scorer. Der sechzehnjährige Tom Kühnhackl, jüngster Sohn der Eishockeylegende Erich Kühnhackl, brachte es auf 21 Punkte. Nach der Vorrunde fand sich das Team auf dem fünften Platz wieder. Diesmal war im Viertelfinale gegen den EV Ravensburg Schluss. Für die Spielzeit 2009/10 wurden die Abstreiter-Brüder Tobias (als Trainer) und Peter (als Stürmer) verpflichtet. Trotz schwachem Beginn und mehreren Spielerwechseln fand sich die Truppe nach der Vorrunde auf Rang fünf wieder und sorgte zunehmend mit dem „Nachwuchssturm“ um Tobias Rieder, Tom Kühnhackl und Maximilian Forster für Furore, der jedoch das Viertelfinal-Aus gegen die Bietigheim Steelers nicht verhindern konnte. Nach einem erneut enttäuschenden Start in die Saison 2010/11 erreichte die Mannschaft um Topscorer Ty Morris (48 Punkte) trotz einer Aufholjagd mit 12 gewonnenen Heimspielen in Serie nur den achten Rang. Das Team unterlag im Viertelfinale der Play-offs gegen die Ravensburg Towerstars ohne Sieg und konnte nicht an den Titelgewinn der Juniorenmannschaft in der DNL anknüpfen.

Die Saison 2011/12 markierte das Ende einer Ära: Sowohl die bisherigen Gesellschafter, als auch der langjährige Geschäftsführer Bernd Truntschka kündigten ihren Rückzug an. Bereits im Herbst 2011 wurde Rainer Beck als zukünftiger Gesellschafter vorgestellt und damit der Profi-Standort Landshut gesichert. Das Saisonziel, an den Play-offs teilnehmen zu können, wurde mehr als übertroffen: Unter der Führung des neuen Trainers Jiří Ehrenberger erreichten die Kannibalen nach der Hauptrunde den ersten Rang. Im gut harmonierenden Team war besonders die „Tschechen-Reihe“ um Jaroslav Kracík (Top-Scorer mit 51 Punkten), František Mrázek und Martin Davídek hervorzuheben. In den Play-offs lief Bill Trew zu Hochform auf – er erreichte 27 Punkte – und hatte maßgeblichen Anteil an den beiden Sweeps gegen die Hannover Indians im Viertelfinale und den „Angstgegner“ der letzten Saisons, den Ravensburg Towerstars, im Halbfinale. Zum ersten Mal in der Zweitligazeit der Landshut Cannibals stand man als Favorit im Play-off-Finale. Tat sich die Mannschaft in den ersten Partien gegen den Erzrivalen Starbulls Rosenheim noch schwer, entschied sie die Serie schließlich mit vier zu zwei Siegen für sich und feierte auf Rosenheimer Eis die erste Meisterschaft seit dem Oberliga-Finale 2002.

Vor der Saison 2012/13 wurde ein neues Mannschaftslogo präsentiert. Nach der Hauptrunde waren die Cannibals auf Rang drei zu finden, allerdings schieden sie bereits im Play-off-Viertelfinale bei der Neuauflage des Finales von 2012 gegen die Starbulls Rosenheim mit 2:4 aus. Als amtierender Zweitligameister nahm das Team während der Saison am IIHF Continental Cup teil. Dort war man für die 2. Runde gesetzt. Die Cannibals gewannen die Gruppe B und setzten sich dabei gegen die Belfast Giants, Ruijters Eaters Geleen und den HSC Csíkszereda durch, bevor sie in der dritten Runde sieglos gegen den HC Bozen, Toros Neftekamsk und Herning Blue Fox ausschieden.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten/2000er und Saisonübersichten/2010er

Rückkehr zum Namen EV Landshut

Logo der LES GmbH seit 2013
Saison Liga Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
2013/14 DEL2 5. Platz Halbfinale 2.749
2014/15 DEL2 6. Platz Halbfinale 3.367

Ab der Saison 2013/14 verzichtete die LES GmbH auf den Beinamen „Cannibals“. Ein überarbeitetes Sponsorenkonzept und eine noch stärkere Kooperation mit dem Stammverein wurden überwiegend positiv aufgenommen. Aus markenrechtlichen Gründen verzichtete die LES GmbH auf den Begriff Eislauf„verein“ und firmierte als „EVL Landshut Eishockey“. Außerdem wurde ein abgewandeltes Logo eingeführt. Trotz eines erfolgreichen Starts in die neu gegründete DEL2 mit elf Heimsiegen in Folge wurde die Vorrunde auf dem fünften Rang beendet. In den Play-offs drehte die Mannschaft, die seit Februar mit Andreas Brockmann an der Bande auflief, einen 3:1-Rückstand gegen die Ravensburg Towerstars und zog erst in der siebten Begegnung des Halbfinales gegen die Fischtown Pinguins den Kürzeren.

Die Saison 2014/15 startete durchwachsen mit zwölf Siegen und 14 Niederlagen. Außerdem musste der Verein ab Dezember 2014 aus gesundheitlichen Gründen auf seinen Cheftrainer verzichten. Die Nachfolge trat zunächst der bisherige Co-Trainer Ewald Steiger an. Im Januar 2015 wurde Anton Krinner als Cheftrainer unter Vertrag genommen. Unter seiner Führung qualifizierte sich die Mannschaft direkt für die Play-offs, wo diese sich im Halbfinale den Bietigheim Steelers geschlagen geben musste.

Neubeginn in der Oberliga und Wiederaufstieg

Saison Liga Klasse Vorrunde Play-offs Zuschauer ⌀
2015/16 OL I I I 4. Platz Viertelfinale 2.609
2016/17 OL I I I 8. Platz Achtelfinale 1.648
2017/18 OL I I I 4. Platz Achtelfinale 2.475
2018/19 OL I I I 2. Platz Meister 2.639
2019/20 DEL2 I I 14. Platz 2.990
2020/21 DEL2 I I 11. Platz
2021/22 DEL2 I I 10. Platz Pre–PO 1.002
2022/23 DEL2 I I 7. Platz Viertelfinale 3.077
2023/24 DEL2 I I 4. Platz Viertelfinale 3.292

Die Saison 2015/16 begann für den EV Landshut sehr negativ, da überraschend die Lizenz für die DEL2 wegen fehlender Wirtschaftlichkeit verweigert wurde. Der Verein ging deshalb ab der Saison 2015/16 in der Oberliga Süd an den Start. Anschließend wurde bekannt, dass der bisherige Alleingesellschafter Rainer Beck der LES GmbH notariell seine Anteile zurückgegeben hatte und neben einem Verzicht auf alle Darlehen der LES GmbH neues Kapital zur Verfügung stellte.

Seit der Saison 2015/16 tritt der EVL wieder unter dem Namen EV Landshut an. Die erste Saison in der Oberliga schloss der EVL auf dem vierten Platz ab. In den Play-offs war gegen die Tilburg Trappers aus den Niederlanden Schluss. In der Saison 2018/19 belegten die Landshuter den zweiten Platz in der Hauptrunde. Nach einer erfolgreichen Play-off-Phase gewann der EVL die Oberliga-Meisterschaft und stieg damit sportlich wieder in die DEL2 auf.

Die ersten Jahre nach der Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse waren geprägt vom Abstiegskampf und durchwachsenen sportlichen Leistungen. So wurde Aufstiegstrainer Axel Kammerer bereits im Laufe der Saison 2019/20 von seiner Tätigkeit entbunden und durch den Schweden Leif Carlsson ersetzt. Die Hauptrunde der DEL2 Saison 2019/20 schloss der EVL auf dem 14. Platz ab, welcher die Teilnahme an den Play-downs zur Folge gehabt hätte. Jedoch wurden diese aufgrund der Corona-Pandemie nicht ausgetragen. Auch die darauf folgende Saison 2020/21 verlief sportlich nur mäßig zufriedenstellend. Zum Ende der Hauptrunde belegte der EVL den 11. Platz. Play-downs wurden erneut nicht ausgespielt, da sich die DEL2-Klubs während der Saison auf eine nochmalige Aussetzung des Abstiegs geeinigt hatten.

Aufgrund einiger namhafter Verstärkungen im Spielerkader, wie beispielsweise der ligaweite Topscorer der Vorsaison Marco Pfleger, ging der Verein mit großen Ambitionen in die Saison 2021/22. Die Mannschaft konnte diese Erwartungen jedoch nicht erfüllen und schloss die Hauptrunde nach einem Wechsel auf der Trainerposition (Heiko Vogler übernahm das Team im Dezember auf dem 13. Platz) mit Platz 10 ab, verbunden mit dem Klassenerhalt. Die Saison endete anschließend nach der Pre-Playoff-Serie gegen die Heilbronner Falken.

In die Zeit von 2019 bis 2022 fiel die großangelegte Renovierung und Modernisierung der städtischen Heimspielstätte am Gutenbergweg, weshalb zu Beginn der Saison 2019/20 sowie 2021/22 jeweils das Heimrecht getauscht wurde und zeitweise lediglich Auswärtsspiele bestritten wurden. Am 31. Oktober 2021 wurde das erste Spiel im renovierten Stadion am Gutenbergweg, welches aufgrund eines Sponsorenvertrages nun als Fanatec-Arena bekannt ist, ausgetragen.

  • Für tabellarische Saisonübersichten mit Kader und Platzierung siehe: Saisonübersichten 2010er und 2020er